WanderjahreMatthes und Seitz, Berlin
2006
ISBN
9783882218688, Gebunden, 602Seiten, 44,00
EUR
Klappentext
Herausgegeben von Dieter Heim. Der Dichter, Musiker und Wanderer Jürgen von der Wense offenbart sich in diesen Texten als empathischer Beobachter. Er beschreibt Land- und Ortschaften in einfühlsamer Genauigkeit. Wanderjahre ist nach Geschichte einer Jugend zugleich der zweite Band einer Biografie Jürgen von der Wenses. Er umfaßt den Zeitraum von 1932 bis zu seinem Todesjahr 1966.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.12.2007
Begeistert zeigt sich Rezensent Richard Kämmerlings von Jürgen von der Wenses (1894-1966) Buch "Wanderjahre", das er als das "Vermächtnis eines Jahrhundertautors" würdigt. Der bislang nur Eingeweihten bekannte Schriftsteller, Komponist, Übersetzer und Universalgelehrte ist für ihn eine der faszinierendsten Gestalten der deutschen Literatur, ein Solitär, der sich mit Geologie, Landschafts- und Volkskunde ebenso befasst hat wie mit Theologie, Literatur oder Musik. Vorliegender Band bietet zu seiner Freude eine chronologisch angelegte Mischung aus Tagebucheintragungen, Briefauszügen und Passagen aus seinem Werk. Viel hat er über Wenses Großprojekt erfahren, deutsche Landschaften zu durchwandern und mit wissenschaftlicher Akribie zu verschriftlichen. Er betrachtet Wenses Wandern während des Nationalsozialismus gar als einen Akt des Widerstands. Dem Verlag und dem Herausgeber kann er nur danken für ihre wertvolle Arbeit. Er sieht darin einen wichtigen Schritt "zur Wiederentdeckung dieses Genies".
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 16.08.2007
Da Jürgen von der Wense bis zu seinem Tod 1966 lediglich Aphorismen, Essays und kurze Prosatexte publiziert hat, freut sich Hansjörg Graf, dass der Verlag Matthes und Seitz nun mit "Wanderjahre" den zweiten Teil einer Lebensbeschreibung bestehend aus Tagebucheinträgen und Briefen aus dem umfangreichen Nachlass herausgegeben hat. Durch ständigen Perspektivwechsel und Wenses Interesse an den unterschiedlichsten Gebieten nimmt der Leser an den disparaten Eskapaden des Autors teil und begibt sich so auf ein spannendes Leseabenteuer, preist der begeisterte Rezensent. Geradezu emphatisch aber wird Graf, wenn Wense als Musiker über seine Erlebnisse beim Beethovenfest oder über Komponisten Neuer Musik schreibt. Diese Passagen allein machen die Lektüre zu einem lohnenswerten Erlebnis, schwärmt Graf, der den Text insgesamt als "journalistisch und literarisch" gelungen würdigt.