Unaufgeregter RealismusEine philosophische Streitschrift
Mentis Verlag, Münster
2018
ISBN
9783957431301, Gebunden, 141Seiten, 19,90
EUR
Klappentext
Der verbreitete zeitgenössische Anti-Realismus in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften, in Kulturinstitutionen, in den Feuilletons und den gebildeten Kreisen ist Ausdruck einer intellektuellen Krise. Der Realismus, für den Julian Nida-Rümelin plädiert, stellt sich gegen geistige Verwirrungen, die sich als Begleitphänomene dieser intellektuellen Krise zeigen.
Der in diesem Buch vertretene Realismus ist umfassend (er schließt nicht nur die Natur- und Sozialwissenschaften, sondern auch Ethik und Ästhetik, vor allem aber unsere lebens-weltliche Verständigungspraxis ein), unaufgeregt (er beruht nicht auf einer spezifischen Metaphysik oder Ontologie), epistemisch (er versteht sich als natürliche Interpretation unserer Praxis, Meinungen und Handlungen zu begründen) und pragmatisch (er nimmt seinen Ausgangspunkt in der Lebenspraxis des Alltags). Dennoch fordert er Mainstream-Positionen sowohl der analytischen wie der kontinentalen Philosophie heraus und versteht sich in diesem Sinne als philosophische Streitschrift.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 10.12.2018
Willy Hochkeppel gesteht Julian Nida-Rümelin die Fähigkeit zu, mit seiner Aufwertung lebensweltlicher Praktiken gegenüber dem vom Autor behaupteten Hochmut der Wissenschaften Aufklärung zu betreiben. Den vom Autor propagierten ohne "archimedischen Punkt" auskommenden Realismus findet Hochkeppel so umfassend wie robust. Nida-Rümelins Absage an den wissenschaftlichen Realismus wie an den postmodernen Anti-Realismus betrachtet Hochkeppel einerseits als Alternative zu den üblichen Pseudoaufklärungen, andererseits scheint ihm der Autor zu weit zu gehen, wenn er die Welt der Physik als verarmt bezeichnet.