Deckname FlamingoRoman
Droemer Knaur Verlag, München
2019
ISBN
9783426281307, Gebunden, 336Seiten, 19,99
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Anette Grube. "'Sehen Sie es als Abenteuer', hatte Perry ganz am Anfang gesagt. Und so hatte sie den Spionagedienst auch empfunden. Ein Jux, hatte sie gedacht. Das Russische Teehaus, das Etikettenkleben, die Flucht den Wilden Wein hinunter. Aber es war kein Abenteuer. Jemand war gestorben."
Im Jahr 1940 gerät die 18-jährige Julia Armstrong eher unfreiwillig in die Welt der Spionage. Ihr Auftrag ist, Gesprächsprotokolle von Treffen britischer Nazi-Sympathisanten zu erstellen - Gespräche, die sie heimlich belauschen kann, da ein Agent des MI5 in die Gruppe eingeschleust wurde. Ihre Arbeit ist ebenso furchteinflößend wie langweilig, und als der 2. Weltkrieg vorbei ist, hofft sie, dass all dies für immer der Geschichte angehört.Doch zehn Jahre später - Julia ist inzwischen Redakteurin beim BBC-Schulfunk - beginnt ihre Vergangenheit (oder vielmehr: eine Menge alter Bekannter) sie einzuholen. Alte Rechnungen sind zu begleichen, und Julia muss einsehen, dass jede klitzekleine Handlung große Konsequenzen hat.
Rezensionsnotiz zu
Deutschlandfunk, 08.05.2019
Rezensentin Kirsten Reimers fällt nicht herein auf das bunte Cover. Kate Atkinson Buch ist für sie mehr als ein Unterhaltungsroman mit ironischem Touch. Verstörend und klug scheint ihr Atkinsons zwischen 1940 und 1950 in England spielender Spionageroman insofern, als er mehrere Zeitebenen bespielt, Dialoge, Erinnerungen und Szenen mosaikartig arrangiert und daraus langsam ein Gesamtes entstehen lässt und sich einer weiblichen Perspektive bedient. Fragen nach Identität und Authentizität erkundet der Text mit der feinen Ironie und dem Sarkasmus der für den MI 5 arbeitenden Protagonistin, erklärt Reimers.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 08.03.2019
Rezensentin Sylvia Staude hat sich bestens unterhalten mit diesem Krimi, das wird schnell klar. "Deckname Flamingo" ist eine Spionagegeschichte um eine 18-jährige MI5-Mitarbeiterin, die britische Nazi-Sympathisanten ausspionieren soll und nach Kriegsende - da arbeitet sie für die BBC - plötzlich eine anonyme Drohung erhält, lesen wir. Was dann folgt, klingt in der Nacherzählung der Rezensentin reichlich verworren, aber da geht vielleicht die Begeisterung mit ihr durch. Und auch Kate Atkinson, versichert sie, ist an Chronologie wenig gelegen. Dafür erzählt sie mit viel Witz und Pfeffer, lobt die Kritikerin.