PsychopathenWas man von Heiligen, Anwälten und Serienmördern lernen kann
dtv, München
2013
ISBN
9783423249751, Taschenbuch, 320Seiten, 14,90
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Ursula Pesch. Psychopathen gelten landläufig als schwer gestörte Menschen. Zur Einschätzung von solchen Persönlichkeiten wird die Psychopathy Checklist, kurz PCL, eingesetzt. Wer mehr als 75 Prozent der Merkmale erfüllt, gilt als Psychopath. Aber nicht nur Kriminelle, sondern sehr viele "normale" Menschen haben das eine oder andere Merkmal von dieser Liste. Und einige wirken keineswegs zerstörerisch, sondern dienen der Gesellschaft, indem sie besondere Aufgaben besonders gut erfüllen. Nach Ansicht von Kevin Dutton kann man sich also sehr wohl fragen, was man von Menschen lernen kann, die solche Eigenschaften besitzen und sie nicht zerstörerisch, sondern konstruktiv einsetzen. Dazu muss man sich mit ihm in eine psychologische Achterbahn begeben und eintauchen in eine eigene Welt, die bevölkert ist von Verbrechern, Helden, Bankern, Anwälten und Filmstars.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.06.2013
Ralf Bönt ist schockiert. Was der Psychologe Kevin Dutton hier über Psychopathen schreibt, lässt laut Bönt jegliche historische oder soziologische Begründungen vermissen. Dafür beweist der Autor umso mehr Vergnügen an der drastischen Anekdote, wenn er die kranke Seele von Serienmördern lustvoll erkundet. Bönt jedoch hätte lieber etwas im Stil angelsächsischer Populärwissenschaft gelesen, leicht und ernst, auch wenn ihm Duttons Pragmatik mitunter durchaus wohltut. Das vom Autor verfolgte Unterhaltungsprimat kann Bönt bei diesem Thema aber nicht vollständig nachvollziehen.