EwigkeitsfjordRoman
Carl Hanser Verlag, München
2014
ISBN
9783446244771, Gebunden, 640Seiten, 24,90
EUR
Klappentext
Aus dem Dänischen von Ursel Allenstein. Ende des 18. Jahrhunderts geht Morten Falck als Missionar nach Grönland. Mit einem Satz Rousseaus auf den Lippen und mit einer Kuh im Schlepptau trifft er nach wochenlanger Seefahrt in der dänischen Kolonie ein. Hier prallen die Lebensweise der Eingeborenen und der Kolonisatoren in Eis und Finsternis gewaltsam aufeinander. Die zehn Gebote, die er predigt, wird Morten bald in vielfacher Hinsicht übertreten. Aber er gewinnt auch die Liebe einer Eskimofrau und findet völlig unerwartet eine abtrünnige Siedlergemeinschaft, die tatsächlich nach aufklärerischen Idealen lebt.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 08.03.2014
Nicht anfreunden mag sich Peter Urban-Halle mit Kim Leines Roman "Ewigkeitsfjord". Dass das Werk um einen jungen Pfarrer, der in Grönland Ende des 18. Jahrhunderts Eingeborene missionieren will, mit Preisen überschüttet wurde, kann er nicht nachvollziehen. In Urban-Halles Augen hat der Autor eine Menge zu erzählen, kann aber nicht schreiben. Für ihn wimmelt das Buch von Kitsch, Klischees und angestrengtem Philosophieren. Den Mangel an schriftstellerischen Können scheint ihm Leine durch drastische Motive und Versatzstücke ausgleichen zu wollen. So sind dem Rezensenten vor allem Lärm und Gestank, niedrige Begierden und Vergewaltigungen am laufenden Band in Erinnerung geblieben. An Spannung, Originalität oder literarische Qualität kann er sich dagegen nicht erinnern. Sein Fazit: ein "hölzernes, langweiliges" Buch.