Werner von Blomberg - Hitlers erster FeldmarschallEine Biografie
Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn
2007
ISBN
9783506713919, Gebunden, 291Seiten, 29,90
EUR
Klappentext
Werner von Blomberg, 1936 von Hitler noch vor Göring zum ersten Generalfeldmarschall des Dritten Reiches ernannt, ist in der historischen Erinnerung merkwürdig blass geblieben, obwohl er doch als Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht seit 1935 die Integration der neuen Wehrmacht in das Herrschaftssystem des Nationalsozialismus an vorderster Stelle mitgestaltet hat. Blomberg haftet bis heute vor allem der Skandal an, der in der Doppelkrise der sog. Blomberg-Fritsch-Affäre zu seiner abrupten Entlassung am 4. Februar 1938 führte: der Skandal um "den Marschall und die Hure", um seine Mesalliance mit einer Frau, die er erst Wochen zuvor in zweiter Ehe geheiratet hatte, und die, wie sich dann herausstellte, in den Akten der Polizei als Prostituierte geführt wurde. Kirstin A. Schäfer legt nun die erste Biografie Blombergs vor. Sie zeigt den Mann, der schon 1934 nach Hindenburgs Tod die Vereidigung der Reichswehr auf die Person Hitlers durchgesetzt hat, in all seiner Widersprüchlichkeit zwischen militärischer Tradition, militärisch-politischem Gestaltungswillen und grenzenloser Verehrung Hitlers.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.09.2007
Zufrieden zeigt sich Winfried Heinemann mit Kirstin A. Schäfers Arbeit über Werner von Blomberg, Hitlers ersten Feldmarschall. Interessiert verfolgt er die Schilderung von Blombergs Aufstieg und Fall. Dabei macht die Autorin seines Erachtens deutlich, wie eifrig der 1933 zum Reichswehrminister gekürte General seiner Aufgabe nachging, Hitler die Wehrmacht unterzuordnen und sie zur tragenden Säule des Regimes zu machen. Auch Umstände und Gründe von Blombergs Demission Anfang 1938 kann sie in Heinemanns Augen überzeugend klären. Er unterstreicht, dass sich Schäfer als erste auf Blombergs zwischen 1945 und 1946 in der Nürnberger Haft entstandenen Memoiren stützen konnte. Hier hätte er sich allerdings bisweilen etwas mehr "kritische Distanz" zur Quelle gewünscht.