Deutsche Wege zur ErlösungFormen des Religiösen im Nationalsozialismus
Wilhelm Fink Verlag, München
2013
ISBN
9783770555659, Gebunden, 155Seiten, 17,90
EUR
Klappentext
Hitler versprach nicht nur die Lösung politischer, gesellschaftlicher und materieller Probleme; er antwortete auf ein weitverbreitetes Verlangen nach "Erlösung". Das Versprechen auf Erlösung überhöhte das Politische ins Religiöse und unterbreitete zugleich ein existentielles Sinnangebot. Die religiöse Aufladung des Politischen äußerte sich im Dritten Reich in unterschiedlichen Formen, denen Vondung nachgeht: vom "Glauben" überzeugter Nationalsozialisten über die kultischen Veranstaltungen der Partei, in denen die "Volksgemeinschaft" als Glaubensgemeinschaft und der Führer als "Erlöser" gefeiert wurden, bis hin zur gleichsam religiösen Rechtfertigung der Verfolgung der Juden, die als "böser Feind der Menschheit" für alle Übel der Welt verantwortlich gemacht wurden.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.12.2013
Das Buch sei für die Forschung ohne Belang, urteilt Sybille Steinbacher über Klaus Vondungs Buch zu religiösen Implikationen im Nationalsozialismus. Erstens sieht sie in dem Band nur ein nichts Neues enthaltendes Resümee von Vondungs jahrzehntelanger Beschäftigung mit dem an sich schon begrenzten Thema. Zweitens, und das scheint ihr wichtiger, enthält die Arbeit keinerlei Bezüge zu aktueller Forschung, weder sozialgeschichtlicher noch historiografischer, in der Begriffe wie Volksgemeinschaft und Zustimmungsdiktatur diskutiert werden. Dementsprechend irritiert Steinbacher auch der Rückgriff des Autors auf Eric Voegelin und sein Konzept vom Nationalsozialismus als "politischer Religion".