Kolleg Praktische Philosophie

Band 1: Ethik zwischen Kultur- und Naturwissenschaft
Cover: Kolleg Praktische Philosophie
Reclam Verlag, Stuttgart 2008
ISBN 9783150185506
Kartoniert, 300 Seiten, 7,80 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Franz J. Wetz, Volker Steenblock und Joachim Siebert. In der auf vier Bände angelegten Reihe Kolleg "Praktische Philosophie" werden von namhaften Autoren aktuelle Probleme in den jeweiligen kulturellen Kontexten, vor allem aber vor dem Hintergrund säkularisierter Gesellschaften beleuchtet. Die Reihe versucht Antworten zu geben auf die Frage, wie wir leben und handeln sollen. Dabei geht es vor allem um Ethik, aber auch um Politische Philosophie, Sozial- und Rechts- sowie Geschichts- und Kulturphilosophie, in unserer Gegenwart also um Probleme wie die Globalisierung der Märkte, die Allpräsenz der Medien, die ökologische Grenzen oder neue Möglichkeiten der Gen-, Neuro- und Medizintechnik. Der erste Band konzentriert sich auf die Anwendung naturwissenschaftlicher Prinzipien auf Gebiete der Ethik und Kultur - bis hin zur Kulturwissenschaft selbst.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.09.2008

Verhalten äußert sich Rezensent Alexander Kissler über die ersten beiden Bände "Kolleg Praktische Philosophie". Das unter anderem von Franz Josef Wetz herausgegebene Werk tritt seines Erachtens mit dem gewaltigen Anspruch auf, das weite Feld von ehtischer Theorie und Praxis, Alltagskultur und Wertorientierung zu durchschreiten, um die Frage, wie wir leben und handeln sollen, neu zu beantworten. Allerdings wird dem Leser für Kisslers Geschmack die schwierige Ausgangslage praktischer Philosophie - Relativität, Unübersichtlichkeit, Heterogenität, Zersplitterung der Gegenwart, das Fehlen von letzten Verbindlichkeiten - zu oft eingehämmert, mit der Folge, dass die Lektüre eher mühsam als erbauend ausfällt. Besonders kritisch geht Kissler mit Bernulf Kanitscheiders hedonistischer Ethik sowie mit Gerhard Vollmehrs evolutionärer Ethik ins Gericht. Beide folgten einem Naturalismus, auf dem allein man keine Ethik bauen könne. Zwar hebt er Franz Josef Wetz' Kritik des "schrankenlosen Naturalismus" hervor. Aber eine "konstruktiven Antithese" dazu kann er in dem Werk nicht finden.
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