Botschaften vom grünen PlanetenGedichte
Wallstein Verlag, Göttingen
2010
ISBN
9783835307476, Gebunden, 96Seiten, 18,00
EUR
Klappentext
Kim Kwang-Kyu gehört zu den meistgelesenen Dichtern Koreas. Sein 1979 erschienener Debütband, der zunächst von der Militärregierung verboten wurde, liegt inzwischen in der 20. Auflage vor. Die Gedichte Kim Kwang-Kyus sind geprägt durch einen an der Moderne geschulten unpathetischen, präzisen Ton und eine oft spielerisch lakonische Sprachbehandlung. Der Autor hat nach seinem Studium der Germanistik in Seoul für längere Zeit in Deutschland gelebt und u.a. Heine, Brecht und Eich ins Koreanische übersetzt. Seine Themen sind unbedingt heutige: die Möglichkeiten des Individuums in einer Welt der Entfremdung und der Naturzerstörung, das Zusammenleben der Generationen.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.02.2011
Steffen Gnam stellt uns den koreanischen Dichter und Germanisten Kim Kwang-Kyu als einen sehr engagierten Dichter vor, der von expliziten politischen Bezügen in seinen Gedichten aber schon lange Abstand genommen hat. In seinem jüngsten auf Deutsch erscheinenden Gedichtband wendet sich Kim allerdings Umweltfragen zu, und Rezensent Gnam scheint von diesem poetischen Programm nicht unbedingt überzeugt sein. "Ökolyrik", nennt er dies milde spöttelnd, oder auch "lyrischen Globalisierungskommentar", und meldet Zweifel an, ob Wegwerfmentalität und Artenschutz wirklich dankbare Themen für einen Poeten sind. Zu einem abschließenden Urteil über diesen Band kommt Gnam allerdings nicht.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 14.12.2010
Ludger Lütkehaus freut sich über Kim Kwang-Kyus zweitem nun auf Deutsch erschienenen Gedichtband. Bei den Versen handelt es sich nicht um einfache Aufrufe zur Rettung der Umwelt, wie man vielleicht angesichts des Buchtitels befürchten könnte, versichert der Rezensent. Vielmehr sieht er darin die schönste und älteste Aufgabe der Lyrik wahrgenommen, nämlich die "Natur bei ihrem Namen zu rufen", und hier weist er auf durchaus berührende Weise auf den menschlichen "Verlust der Wahrnehmung" der Natur hin, wie der Rezensent lobt. Der südkoreanischen Lyriker, der bis zu seiner Emeritierung Germanistikprofessor in Seoul war und in den 1970er Jahren in München studierte, nimmt sich in Gedichten wie "Kummerstadt" aber dennoch politischer und ökologischer Probleme an, stellt der Rezensent fest. Im Gegensatz zu seinem ersten in deutscher Übersetzung erschienenem Gedichtband von 1999 aber habe sich der politische Akzent verschoben, jetzt gehe es Kim vor allem um den Menschen, auf den die Natur "zurückblickt", wie in dem Gedicht "Vogelzucht", in dem die Vögel durchs Fenster auf die "Käfighaltung" des Menschen sehen.