Die dunkle BrautRoman
Europa Verlag, Hamburg
2003
ISBN
9783203815053, Gebunden, 190Seiten, 19,90
EUR
Klappentext
Aus dem kolumbianischen Spanisch von Elisabeth Müller. In Tora, einem kleinen Städtchen mitten im kolumbianischen Urwald, gibt es nur drei Dinge: puta, plata und petr leo - Prostituierte, Geld und Öl. Hier taucht eines Tages ein berückend schönes, japanisch anmutendes Mädchen auf. Ihr erklärtes Zielist es, Prostituierte zu werden. Todos los Santos, Besitzerin des berühmtesten Nachtlokals am Ort, nimmt sich des undurchschaubaren Mädchens an - und bringt ihm erst einmal Lesen und Schreiben bei. Und Manieren.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 15.04.2004
Dieser Roman der kolumbianischen Autorin Laura Restrepo erzählt das Leben der Prostituierten Sayonara im Rotlichtviertel einer kleinen Stadt im Regenwald, stellt Rezensent Kersten Knipp fest, doch dienst die Handlung lediglich als "Vorwand" für eingehende Milieuschilderungen dient. Der "Plot" ist zwar "schwach", räumt Knipp ein, doch resultiert daraus dennoch kein schlechter Roman, wie er eingenommen betont. Ihm gefällt besonders, dass die Autorin ihre Leser weder mit Beischlafszenen noch mit "feministisch, religiös oder sonstwie grundierter Bedenkenträgerei" langweilt, und er zeigt sich angetan von den anschaulichen Schilderungen und vor allem von der "Zuneigung", die in der Darstellung spürbar sind. Restrepo kümmert sich keinen Deut um politische Korrektheit oder die Moral, freut sich der Rezensent, der bereit ist, diesen Roman als eine "Hymne" auf das autarke Leben "jenseits sozialstaatlicher Errungenschaften" zu lesen.