Das schwarze Herz AfrikasMeine erste Reise in den Kongo
Malik Verlag, München
2002
ISBN
9783890292434, Gebunden, 299Seiten, 18,90
EUR
Klappentext
Aus dem Niederländischen von Barbara Heller. Schon als Kind fasziniert von den merkwürdigen Erzählungen ihres Onkels, eines Missionars in Belgisch Kongo, unternimmt Lieve Joris als junge Frau selbst ihre erste Reise nach Schwarzafrika - an Bord der "Fabiolaville", die bevölkert ist von Glücksuchern und Abenteurern wie sie selbst. Mutig und unvoreingenommen begibt sie sich bis in das von Joseph Conrad besungene "Herz der Finsternis", um dem Leben jener Menschen näherzukommen, die für "gestern" und "morgen" dasselbe Wort benutzen. Dem von Kolonialmacht und Diktatur gezeichneten Kongo stellt Lieve Joris einfühlsam die unvergleichlichen Schönheiten des Landes und seiner Menschen gegenüber.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 15.03.2003
Zu Unrecht, befindet der mit "süt" zeichnende Rezensent, wird die "erfolgreiche Reiseschriftstellerin" Lieve Joris hierzulande nicht gelesen. Das beweise auch "Das schwarze Herz Afrikas". Der Band beschreibt eine Reise nach und in Zaire, deren Ausgangspunkt das "Dschungelkloster" in Matadi bildet. Hier , in einer "geschrumpften Gemeinschaft müder Patres" arbeitet Joris' Onkel als Missionar. Joris' Streifzüge durch das Land verweben sich mit "Exkursen und Reflexionen" und vermitteln, so der Rezensent, "ein lebhaftes, facettenreiches Bild des Landes zur Zeit des Diktators Mobutu". Die Autorin beweise ein "Auge für das Wesentliche", lobt "süt", ihre Beobachtungen seien "scharfsinnig", ihre Sprache "sachlich und prägnant". Was ihre Darstellungen besonders mache, sei gleichzeitig das, was sie "von ihren männlichen Kollegen" unterscheide, nämlich dass sie nicht versuche, den Eindruck zu erwecken, alles "im Griff" zu haben. Im Gegenteil, lobt der Rezensent, hier ist nichts von einer "Mythisierung" zu spüren, Joris bewege sich eher "zögerlich" im Unbekannten und lasse so den Leser "an ihrer Unsicherheit und ihren Zweifeln teilhaben".