Ich fühl's nichtAvant Verlag, Berlin
2020
ISBN
9783964450289, Kartoniert, 176Seiten, 20,00
EUR
Klappentext
Aus dem Schwedischen von Katharina Erben. Laut Boulevardpresse unterhielt Leonardo DiCaprio in den letzten Jahren zahllose Beziehungen - allesamt mit bildhübschen und gleichbleibend jungen Topmodels - aber mit keiner hatte er eine länger andauernde Liebesbeziehung. Was läuft da schief? Sind die Gründe in der Konsumgesellschaft und ihrer Neigung zum Narzissmus zu suchen? In den Gesetzen der Biologie? Oder ganz einfach daran, dass der gute Leo noch nicht auf die richtige Seite gefallen ist?Liv Strömquists neues Buch "Ich fühl's nicht" ist ein Plädoyer für eine von den Zwängen der Konsumgesellschaft befreite Liebe. Eine neue Gelegenheit für Strömquist, verliebte Verhaltensweisen im Zeitalter des Spätkapitalismus zu analysieren und sie zu hinterfragen: Wie können die Impulse des Herzens gemeistert werden? Was tun bei Liebeskummer? Warum enden Liebesgeschichten im Allgemeinen schlecht ...? Und warum flattern manche Leute unentwegt, ohne jemals zu landen?
Rezensionsnotiz zu
Deutschlandfunk Kultur, 26.03.2020
Rezensentin Susanne Billig erfährt aus Liv Strömquists Graphic Novel, wie sich Beziehungsmuster heute und gestern entwickelt haben. War es einst die Frau, die unterkühlt auftrat, während der Mann schmachtete, ist es in Zeiten von Tinder genau andersherum, lernt die Rezensentin. Wendungsreich und gespickt mit von der Autorin zeichnerisch "popularisierten" Reflexionen aus Soziologie, Philosophie, Literatur und Pop sowie "Zeitungsausrissen" und witzigen Kommentaren ist der Band für Billig eine kluge, vielschichtige Verbeugung vor der Theorie der Liebe, der Liebessehnsucht und der Bindungsunfähigkeit.
Rezensionsnotiz zu
Deutschlandfunk Kultur, 25.03.2020
Aufschlussreich, witzig und mutig findet Rezensentin Susanne Billig das Bekenntnis Liv Strömquists zur Liebe. Wie die Graphic-Novellistin mit Bild und Sprachwitz über Liebe, Bindungsängste und Bindungssehnsucht in Tinder-Zeiten schreibt und zeichnet, Traditionen und Machtvorstellungen offenlegt, Popkultur, Soziologie und Philosophie befragt und popularisiert und eigene Erfahrungen zum Besten gibt, scheint Billig wertvoll, weil klug und vielschichtig.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 10.03.2020
Rezensentin Martina Knoben hat sich mit Liv Strömquists feministischem Comic über die Herausforderungen der Liebe köstlich amüsiert: Die drei jungen hübschen Frauen, die darin Jabba the Hutt, Papa Schlumpf und Miracolix anhimmeln, sehen sich mit der Schwierigkeit konfrontiert, dass Männer auf den Verlust symbolischer Herrschaft reagieren, indem sie Emotionalität verweigern, erklärt sie. Srömquists "sprach- und bildwitziger Punk" hat die Kritikerin aber auch zum Nachdenken angeregt, wofür sie dankbar ist: Sie fragt sich jetzt, inwiefern sich die Ungleichberechtigung in einer solchen Liebesökonomie fortsetzt.