Wohnungen der GeisterVom praktischen Umgang mit allem, was man nicht versteht
Nymphenburger Verlagsbuchhandlung, München
2002
ISBN
9783485009003, Gebunden, 200Seiten, 17,90
EUR
Klappentext
Schon immer wussten die Menschen, das die Wirklichkeit viel mehr ist, als das, was sie sehen. Mit Hilfe von Ritualen, Rasseln, Tänzen, Trance und schamanischen Traditionen gelang es ihnen, mit diesen anderen Wirklichkeiten in Berührung zu kommen. Luisa Francia öffnet spielerisch den Raum für diese vielschichtige Wahrnehmung der Welt. Sie beschreibt alte magische Traditionen ebenso wie die unserer modernen Welt.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.10.2002
Wo sonst Schöngeister parlieren, weht plötzlich ein ganz anderer Geist, verbreitet von der umtriebigen "Neo-Hexe" Luisa Francia, deren Buch über die "Wohnungen der Geister" von Ulrich Holbein mit amüsiert-distanzierter Geste gewürdigt wird, nicht ohne - noblesse oblige - mit einer ganzen Wagenladung hochgeistiger Sentenzen und Formulierungen beim Leser für entsprechende geistige Unruhe gesorgt zu haben. Im Text spukt es nämlich nur so vor Buddhas, Kants, Adornos und anderen Geistesphilosophen und Geisteraustreibern. Aber es ist eben so, stellt Holbein irgendwo schadenfroh inmitten dieses Namedroppings fest, dass das "spirituelle Unkraut" jederzeit wieder nachwuchs, "so rationalistisch es auch immer wieder eins drauf bekam". Luisa Francia scheint zu den bodenständigeren Geisterseherinnen "oder besser: Geistesfühlerinnen" zu gehören, von Holbein bei den "paracelsisch-anthroposophischen Elementargeistern" angesiedelt, solche, die man mit Opfergaben versöhnen kann und die in Augenhöhe mit uns Normalos stünden. Das birgt für die Autorin den Vorteil, frotzelt Holbein, wenigstens nicht als geisteskrank zu gelten. Warum aber, fragt er empört, gibt es keine Hexe, die nicht vom "Emanzen-, Psycho- oder Esojargon infiziert" wäre?
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 30.03.2002
Bernd Eilert scheint es bei der Lektüre dieses Buches kräftig geschüttelt zu haben. Entsetzt ist er über das "grausame Spiel", das Luisa Francia mit den Verben spielt. Und dann die zahllosen Platitüden, die sie von sich gibt, die zusammenhanglosen Assoziationen, die schieren Unterstellungen ohne jedwede Belege, das unverschämte Namedropping und die zahlreichen Widersprüche. Eilert ist erschüttert. Francia ist für ihn ein "weiblicher Däniken", nur nicht so unterhaltsam. Alles in allem sei dies ein ausgesprochen "doofes Buch".