ZirkusgasseRoman
Reclam Verlag, Leipzig
2001
ISBN
9783379007740, Gebunden, 238Seiten, 20,35
EUR
Klappentext
Ein Großstadtroman aus dem Wien der Neunzigerjahre: Der Tod seiner Eltern wirkt auf Franz Maria Graf befreiend. Er schließt mit seiner großbürgerlichen Vergangenheit ab und zieht bewusst in ein heruntergekommenes Mietshaus im sozialen Brennpunkt Wiens. Seine neuen Freunde - Ausländer, Schwule, Huren - helfen ihm, seine seelischen Verletzungen zu überwinden und stark zu werden für ein neues Leben mit Zora, der großen ersten Liebe seines Lebens...
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 20.03.2002
Naja. Rezensent Martin Ebel ist ganz und gar nicht begeistert. Eigentlich ist die Fettleibigkeit des Protagonisten Franz Maria Graf in Manfred Rumpls autobiografischem Roman so ziemlich das einzige, was er glaubhaft dargestellt sieht. Der Rest seien Klischees und Allgemeinplätze: Der Besitzer des Mietshauses, in das Graf zieht, ist ein böser Kapitalist; sein Platzhalter, der die Mieter vertreibe soll, so fies, wie Klein Fritzchen sich einen Fascho vorstellt; die Mieter dagegen ein "nettes Völkchen" mit multikulturellem Einschlag. Das ist reine Schwarzweiß-Malerei, ärgert sich Ebel, die gerade mal in der Lage ist, das "progressive Herz zu erfreuen". Er vermutet gar, dass das ganze Werk das Ergebnis eines einzigen "writer's blocks" ist. Schließlich - der letzte Schlag - hätte er von einem ehemaligen "Aspekte-Preisträger" schon mehr erwartet als diese "aufgeplusterte, manchmal geradezu angeberische Prosa".