Samir, genannt SamRoman
Residenz Verlag, Salzburg
2016
ISBN
9783701716579, Gebunden, 296Seiten, 22,00
EUR
Klappentext
Aus dem Niederländischen von Bettina
Bach. Auf einem gestohlenen Flügel spielt Samir, genannt Sam, morgens klassische Musik, beim Freitagsgebet in der Moschee kämpft er mit Fantasien von blonden, nackten Teufelinnen, im Geschichtsunterricht träumt er von Rache für die mutige Anne Frank, am
glücklichsten ist er jedoch, wenn er nachts mit seinem geliebten Bruder auf der Vespa durch Amsterdam brausen darf. So wächst Sam als Sohn marokkanischer Einwanderer im bunten De-Pijp-Viertel heran, bis sein großer Bruder, der von Betrug und Diebstahl lebt, verhaftet wird und für sechs Jahre in den Knast muss. Doch Sam verspricht ihm, allen Widerständen zum Trotz den Schulabschluss im bürgerlichen Elitegymnasium zu schaffen, und meistert ein Leben voller Kontraste mit viel Witz und Frechheit.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 18.10.2016
"Ermutigend" ist das Wort, das für den Rezensenten Till Briegleb diesen Roman von Mano Bouzamours charakterisiert. Es geht um einen jungen Mann, Migrant zweiter Generation, der versucht trotz widriger Umstände den richtigen Weg zu gehen. Mano Bouzamours' Geschichte tüncht die Probleme vielleicht ein bisschen zu schnell über, wenn er Sam als "Ideal-Migranten" beschreibt, so Briegleb. Doch der flotte Erzählton und die anregende Botschaft machen das für den Kritiker wett.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.08.2016
Rezensent Tobias Bayer ist ganz aufgewühlt von dieser Art Schreibe impulsiv, naiv, direkt. Die Geschichte eines Bruderpaars aus einem muslimisch geprägten Amsterdamer Viertel erzählt ihm Mano Bouzamour als Entwicklungsroman, angereichert mit Motiven der Rache, der Liebe zu zwei ungleichen Frauen und der Bildung. Dass der Autor auch Themen wie religiöse und ethnische Vorurteile, Ausgrenzung, Integration und Armut aufgreift und offen Kritik übt, scheint Bayer bemerkenswert. Vor allem aber hat es ihm der Stil des Buches angetan. Frech, witzig und manchmal überraschend naiv und unpassend schreibt der junge Autor drauflos. Für Bayer zeitgemäß und lesenswert.