Quality LandRoman
Ullstein Verlag, Berlin
2017
ISBN
9783550050152, Gebunden, 384Seiten, 18,00
EUR
KlappentextWillkommen in Quality Land, in einer nicht allzu fernen Zukunft: Alles läuft rund - Arbeit, Freizeit und Beziehungen sind von Algorithmen optimiert. Trotzdem beschleicht den Maschinenverschrotter Peter Arbeitsloser immer mehr das Gefühl, dass mit seinem Leben etwas nicht stimmt. Wenn das System wirklich so perfekt ist, warum gibt es dann Drohnen, die an Flugangst leiden, oder Kampfroboter mit posttraumatischer Belastungsstörung? Warum werden die Maschinen immer menschlicher, aber die Menschen immer maschineller?
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 14.11.2017
Mit gemischten Gefühlen hat Rezensent Maximilian Sippenauer Marc-Uwe Klings neuen Roman "Quality Land" gelesen - und das liegt nicht daran, dass der Roman in einer dunklen und einer hellen Version erschienen ist. Vielmehr stört den Kritiker, dass Kling in seiner "Cyber-Dystopie", in der selbstfahrende Autos, Lieferdrohnen und ein mechanischer Ohrwurm, der den Menschen das Denken abnimmt, eine möglichst userfreundliche Welt schaffen wollen, zu viel Botschaft unterbringt: Mit zahlreichen Referenzen auf dystopische Filme und Serien scheint Kling "das Beste aus allen schlechten Welten" zusammengetragen zu haben, um mit "augenzwinkerndem Fingerzeig" und wenig subtilem Humor vor den Gefahren einer durchtechnisierten Welt zu warnen, glaubt Sippenauer. Immerhin trösten ihn einige originelle Einfälle und witzige Szenen, in denen auch Androide lächerlich menschlich erscheinen, über die vielen "oberflächlichen" Schilderungen hinweg.
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 02.11.2017
Eine helle und eine dunkle Ausgabe von Marc-Uwe Klings "Quality Land" ist erschienen, je nach Stimmung des Lesers, weiß Rezensentin Elisabeth von Thadden und fügt hinzu: Ansonsten sind die Unterschiede gering. Überhaupt freut sich die Kritikerin über diese bitterböse, dystopische Gesellschaftssatire, in der sie der Kleinkünstler und Poetry-Slammer mit in einen digital-kapitalistischen Kosmos mitnimmt, in dem Menschen nach Marktwert und sexueller Performance bemessen werden, "Drohnen mit Flugangst" und "Sextroide mit Erektionsstörungen" auftauchen und ein Michael-Koolhaas-Held namens Peter gegen das System kämpft. Pointereichtum und Rasanz bereiten der Rezensentin viel Vergnügen, vor allem aber hat sie ein "großes, defektes Epos über den Kampf um das Humane" gelesen
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.10.2017
Rezensentin Sandra Kegel lernt mit Marc-Uwe Klings Roman die Komik der schönen neuen Welt kennen. Dass der Autor die durchoptimierte Zukunft satirisch fasst, scheint sie zu erleichtern. All die von Algorithmen bestimmten Gimmicks im Text, Drohnen, Androiden etc. sind also doch nicht wirklich und die Geschichte von einem postmodernen Michael Kohlhaas, der gegen Optimierungswahn und für sein Recht gegen das allmächtige Unternehmen TheShop ins Feld zieht, ist mehr so ein Märchen für Kinder als eine kulturpessimistische Dystopie, die einen das Gruseln lehrt, erklärt Kegel. Klings pointen- und wortspielreiches Erzählen aber ist echt, so die Rezensentin.