K. M. WiegandHatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit
2006
ISBN
9783775717724, Gebunden, 156Seiten, 24,80
EUR
Klappentext
Deutsch-Englisch. Herausgegeben von Galerie Michael Zink. Text von Massimiliano Gioni. Seit dem Jahre 1993 fertigt der niederländische Künstler Marcel van Eeden (*1965) tagtäglich eine Zeichnung an. Dabei interpretiert er Fotografien und Texte aus der Zeit vor 1965, die ihm auf seinen Streifzügen durch Antiquariate, Archive und Bibliotheken zufällig ins Auge fallen. Auf diese Weise sind bereits Hunderte von kleinformatigen Werken entstanden, die die Zeit vor der Geburt des Künstlers vergegenwärtigen und mit fesselnder Eindringlichkeit Menschen und Orte zeigen, die merkwürdig still stehen und doch jeden Moment in Bewegung kommen könnten. "Enzyclopädie meines Todes" nennt der Künstler sein Lebenswerk und schafft ein Bild-Archiv der verlorenen und durch seine Werke nun wieder gewonnenen Vergangenheit. In Duplexqualität versammelt der Band rund 140 Zeichnungen Marcel van Eedens, in denen er K. M. Wiegand, historisch belegt als Botaniker, eine fiktive Biografie verleiht.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 15.09.2006
Diese fiktive Biografie in Bildern, die Marcel van Eeden dem amerikanischen Botaniker K. M. Wiegand widmet, hat Johann Schloemann viel Vergnügen bereitet. Ob nun Geliebter von Rita Hayworth oder berühmter Architekt, es war viel los in Wiegands Leben, das Eeden durch übermalte historische Fotografien darstellt. Einen "grandios düsteren" Kommentar zu einstmals aktuellen Kunstformen und vergangener Gegenwart erblickt Schloemann in den immer gleich großen, aber ansonsten sehr unterschiedlichen Bildern. Überraschend ist das nicht, schließlich war Eeden mit diesem Projekt schon auf der diesjährigen Berlin-Biennale einer der "klügsten und zugleich amüsantesten" Beiträge gelungen.