HeydrichDas Gesicht des Bösen
Piper Verlag, München
2005
ISBN
9783492045438, Gebunden, 329Seiten, 19,90
EUR
Klappentext
Reinhard Heydrich (1904 - 1942) war der Muster-Nationalsozialist schlechthin. Eine steile Karriere führte ihn bis in das Entscheidungszentrum des Dritten Reiches, bis er in Prag einem Attentat zum Opfer fiel. Er organisierte den Unterdrückungsapparat, schaltete Gegner aus und leitete die "Endlösung" ein. Wie wurde dieser Mann zur Verkörperung des Bösen? Mario Dederichs schreibt die Biographie eines Mörders mit der doppelten Kompetenz des Historikers und des Reporters: Er verläßt sich nicht nur auf die Quellen, sondern hat minutiös recherchiert, hat mit Zeitzeugen gesprochen und die Schauplätze aufgesucht.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.07.2005
Gelungen findet Rezensent Hans-Jürgen Döscher diese Biografie über Reinhard Heydrich, Hitlers Statthalter in Prag, SS-Obergruppenführer und Chef des Reichssicherheitshauptamtes, unter dessen Leitung am 20. Januar 1942 die "Wannsee-Konferenz" stattfand. Mario R. Dederichs bündle "gesicherte Befunde der zeitgeschichtlichen Forschung" und ergänze diese mit neuen Erkenntnissen aus Studien in deutschen und ausländischen Archiven. Als "überzeugend" wertet Döscher die Darstellung von Heydrichs Leben, bei der seine Flucht aus bürgerlich-bigotten Elternhaus in die Seekadettenausbildung der Kriegsmarine, seine Entlassung als Oberleutnant mit "schlichtem Abschied wegen Unwürdigkeit", die Selbstverwirklichung des deklassierten Offiziers im Sicherheitsdienst der SS und der Wandel seiner gebrochenen Persönlichkeit zum "politischen Soldaten" Adolf Hitlers ebenso zur Sprache kommen wie seine Politik mit Zuckerbrot und Peitsche, Gewalt und Verführung gegenüber der tschechischen Bevölkerung im "Reichsprotektorat für Böhmen und Mähren".