
Norm der AbweichungEdition Voldemeer, Zürich
2003
ISBN
9783211404119, Kartoniert, 281Seiten, 27,00
EUR
Klappentext
Mit Beiträgen von Beatrice von Bismarck, Luc Boltanski und anderen. Soziale Bewegungen, Subkulturen, künstlerische und politische Avantgarden, aber auch die vielfältigen Mikropolitiken des Alltags demonstrieren, dass die Apparate der Machtausübung den Eigensinn der Subjekte nicht vollständig absorbieren können. Was aber, wenn Anti-Disziplin selbst zur Norm wird? Wenn Dissidenz, Kritik und Subversion zum Motor der Modernisierung und der sich globalisierenden Ökonomie werden, verkehrt sich das Verhältnis von Norm und Abweichung.
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 06.04.2004
Reichlich ironisch geriert sich Rezensent Jan Engelmann in seiner Besprechung des von Marion von Osten herausgegebenen Bands "Norm der Abweichung", dessen Eigenheiten in Sachen Diktion und Kleinschreibung er süffisant nachäfft. Substanzielles über den Band selbst erfährt man dabei freilich nicht. Immerhin hält Engelmann neben seinen Ausführungen über den Volksbühnen-Dramaturgen Carl Hegemann und dessen Beteuerung, ein "naiver Antikapitalismus" sei nicht mehr möglich, fest, dass der Band einige "lesenswerte kommentare" zum Umstand bietet, dass "dissidenz, kritik und subversion zum motor der modernisierung ebenjener verhältnisse werden, die zu unterminieren, abzuschaffen oder wenigstens zu denunzieren sie einmal angetreten waren" (marion von osten). So setze die amerikanische Feministin Faith Wilding in ihrem Beitrag die "just-in-time-selbstaufopferung" von "total-quality-frauen" in Szene und Ulrich Bröckling streiche die Regieanweisungen des Management-Gurus Tom Peters auf ihre Essenz zusammen.