Die Vielfalt des BegehrensBisexualität von der Antike bis heute
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main
2000
ISBN
9783596148172, Broschiert, 720Seiten, 17,84
EUR
Klappentext
Aus dem Amerikanischen von Christina Goldmann und Christa Erbacher von Grumbkow. Ein provokantes Buch, in dem deutlich wird, daß die Vielfalt sexuellen Begehrens weitaus größer ist, als uns Erziehung und Gesellschaft gemeinhin glauben machen. Marjorie Garber zeigt, wie präsent und reizvoll die Bisexualität als mögliche Lebensform jenseits der gängigen Etikettierungen sein kann.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 06.12.2000
Es ist die Zeit des Bilanzierens. Um die Jahrtausendwende tun es auch Wissenschaftler nicht mehr unter der Spanne "von der Antike bis heute". In diesem Fall ist die Bisexualität dran. Und die Anglistin Garber leistet damit, so Bernd Mattheus, einen Beitrag zur "Dekonstruktion von Geschlechtsidentität." Das geht gegen Freud, denn Sexualität ist nicht mehr als Triebgeschichte, sondern mit Foucault als Machtgeschichte (ergo sozial und kulturell determiniert) zu begreifen. Das geht dann aber doch wieder mit Freud, denn der hat in späten Jahren ähnlich gedacht, beschreibt Mattheus die These der Autorin. Der Rezensent referiert dann das Ergebnis des handfesten Outings, vornehmlich von Berühmtheiten des 20. Jahrhunderts. Und verliert sich am Ende seiner Kritik ein wenig in den Spiralen von 68 und seinen Gegnern.