Kosmos Tel AvivStreifzüge durch die israelische Literatur und Lebenswelt
M. Wehrhahn Verlag, Hannover
2012
ISBN
9783865252937, Taschenbuch, 224Seiten, 19,80
EUR
Klappentext
Kosmos Tel Aviv führt in Streifzügen durch eine israelische Literatur und Lebenswelt, die in ihrer flirrenden, selbstkritischen Heterogenität hierzulande noch kaum bekannt ist. Nicht enzyklopädische Vollständigkeit, sondern die Lust an Lektüre, an Biografien und unerwarteten Alltagsbegegnungen vermittelt dieses Stadt-Lesebuch - inklusive Abstecher nach Jerusalem, in Israels Norden und hinunter in die Negev-Wüste.
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 13.04.2013
Rezensent Chaim Noll bedenkt Marko Martins faszinierenden Einblick in die Metropole Tel Aviv mit viel Lob. Er attestiert dem Berliner Journalisten, der seit 20 Jahren Israel bereist, ein überaus kundiges, informatives und kurzweiliges Stadt-Lesebuch verfasst zu haben. Besonders schätzt er die genauen Beobachtungen des Autors sowie seine lebendigen und prägnanten Skizzen des Stadtlebens. Martins Verhältnis zu Tel Aviv scheint ihm geradezu schwärmerisch, so dass er zu dem Schluss kommt, dies sei das Buch "eines Verliebten". Manchmal allerdings trägt der Autor für Nolls Geschmack ein wenig zu dick auf und verfällt geradezu in den Ton eines "Laienpredigers". Insgesamt aber kann der Rezensent das Buch wärmstens empfehlen, auch weil es in keiner Weise die komplizierte Situation des Landes simplifiziere und zudem einen hervorragenden Überblick über die israelische Literaturszene gebe.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 26.02.2013
Immer wenn der Autor die klischeegefährdeten Israel-Themen (Stichwort: Nahost-Konflikt) links liegen lässt, seiner eigenen Nase folgt und beschreibt, was sich in Tel Avivs Nachtleben abspielt oder in dortigen Studenten-WGs, hört Thorsten Schmitz gerne zu. Laut Rezensent ist den Texten dann nämlich die tief empfundene Sympathie anzumerken, die Marko Martin für das Land empfindet. Das "offene Herz" des Autors und seine Frechheit scheinen ihm einen ganz anderen Zugang zu Israel zu ermöglichen. Mitunter allerdings hätte sich der Rezensent gewünscht, Martin hätte nicht so viele israelische Schriftsteller befragt und mehr seiner eigenen Perspektive vertraut.