CorpusRoman
Schöffling und Co. Verlag, Frankfurt am Main
2002
ISBN
9783895610943, Gebunden, 214Seiten, 18,50
EUR
Klappentext
Jahrelang haben die beiden nichts mehr voneinander gehört, da steht Christof plötzlich in Pauls Wohnung. Sie erinnern sich: Mit zwölf Jahren spielen sie im Schuppen eine Messfeier nach. Christof als Priester, Paul als "Gemeinde und Messdiener zugleich". Als Hostien werden Oblaten vom Weihnachtsgebäck gekratzt, den Wein klaut Paul aus dem Weinkeller seines Vaters. Doch die Folgen des Spiels sind verheerend: Eine Verkettung unglücklicher Umstände führt dazu, dass Christof in ein tiefes Loch des Schweigens fällt...
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 17.09.2002
"Das hätte eine Satire werden können", deutet Verena Auffermann ihren Missmut an, bevor sie richtig loslegt - mit ihrer brausenden Kritik an Markus Orths neuem Werk. Statt einer Satire ist nämlich ein "bitterer, gefühlig geladener Ernst über die Genese eines bedrängten Pfarrers" entstanden, bedauert Auffermann. Der Roman über den jungen Christof, der in einer Lebenskrise seine Homosexualität entdeckt, sei schlicht überladen von schwerer Religiosität und einer "verschwiemelten Schuldzuweisung", an wen auch immer. Die Geschichte leidet besonders unter der "Liebe zur Stilblüte", will die Rezensentin erkannt haben und wünscht sich, Orths hätte seinen "Corpus" einfach nur "im Weinberg vergraben"...