Briefe an Max Müller und andere Dokumente
Karl Alber Verlag, Freiburg - München 2003
ISBN 9783495480700,
Gebunden, 196Seiten, 40,00 EUR
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 10.07.2003
Sehr ambivalent war das Verhältnis zwischen Heidegger und dem katholischen Religionswissenschaftler Max Müller, erklärt der Rezensent. Der Universitätsrektor Heidegger hatte Müller zwar ein miserables Habilitationsgutachten geschrieben, hielt ihn aber für eine katholische Professur trotzdem für "in hervorragendem Maße geeignet", wie Lütkehaus schreibt. Nach dem Krieg näherten sich beide einander an, als Müller sich 1945 nach Heideggers Suspendierung für diesen einsetzte. Beide teilten die Abneigung gegen die "Asphalt-Literaten" der Frankfurter Schule, wie Lütkehaus bedauernd bemerkt. Müller hielt Heidegger für einen zwar gespaltenen, aber "tief religiösen Menschen", auch wenn der Philosoph ihm gegenüber unvermindert gegen den katholischen Dogmatismus polemisierte, meint der Rezensent. Diese Widersprüchlichkeit Heideggers zeige auch der Briefwechsel.
Sehr ambivalent war das Verhältnis zwischen Heidegger und dem katholischen Religionswissenschaftler Max Müller, erklärt der Rezensent. Der Universitätsrektor Heidegger hatte Müller zwar ein miserables Habilitationsgutachten geschrieben, hielt ihn aber für eine katholische Professur trotzdem für "in hervorragendem Maße geeignet", wie Lütkehaus schreibt. Nach dem Krieg näherten sich beide einander an, als Müller sich 1945 nach Heideggers Suspendierung für diesen einsetzte. Beide teilten die Abneigung gegen die "Asphalt-Literaten" der Frankfurter Schule, wie Lütkehaus bedauernd bemerkt. Müller hielt Heidegger für einen zwar gespaltenen, aber "tief religiösen Menschen", auch wenn der Philosoph ihm gegenüber unvermindert gegen den katholischen Dogmatismus polemisierte, meint der Rezensent. Diese Widersprüchlichkeit Heideggers zeige auch der Briefwechsel.