Die Männer meines LebensS. Fischer Verlag, Frankfurt am Main
2016
ISBN
9783103972153, Gebunden, 288Seiten, 20,00
EUR
Klappentext
Aus dem Amerikanischen von Anette Grube. Mary-Louise Parker hat 32 Briefe an die Männer ihres Lebens geschrieben. In herzzerreißenden Liebeserklärungen schreibt sie an ihren verstorbenen Vater, den sie schmerzlich vermisst, an ihren Großvater, den sie nie kennengelernt hat, an ihren Sohn, den sie abgöttisch liebt. Sie schreibt ehemaligen Liebhabern und den Wildfremden, die der Zufall manchmal zu Zeugen unserer verletzlichsten Momente macht. Da ist der Surfer, der nur ein Kleidungsstück besitzt - einen Lendenschurz, der Schauspiellehrer, der sie fast durchfallen lässt, der zukünftige Mann ihrer Tochter, der Feuerwehrmann, dem sie am 11. September in New York auf der Straße in die Arme fällt, der krebskranke Mann, mit dem sie auf einer Cocktailparty eine schmerzlich kurze, innige Freundschaft schließt.
Rezensionsnotiz zu
Die Welt, 10.12.2016
Fasziniert hat Rezensentin Iris Alanyali Mary-Louise Parkers Briefe an die "Männer meines Lebens" gelesen. Und das nicht nur, weil die Kritikerin hier eine derart hinreißend geschildert Sexszene entdeckt, dass sie vor Neid erblasst. Sondern auch, weil die Schauspielerin hier als Schriftstellerin reüssiert, ein reiches Repertoire an Lyrik besitzt und auf Dankbarkeit und Zuneigung statt auf Selbstentblößung setzt, schwärmt die Rezensentin. Dass Parker bisweilen knapp am Kitsch vorbeischrammt, verzeiht Alanyali gern: Viel zu "hemmungslos sinnlich" findet sie dieses Buch, das ihr wie ein Briefroman des achtzehnten Jahrhunderts erscheint.
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 13.10.2016
Der amerikanischen Schauspielerin Mary-Louise Parker ist etwas ganz Erstaunliches gelungen, versichert Rezensent Andreas Schäfer: Ein Buch voller Danksagungen, das man gerne liest. Parker veröffentlicht in ihrem literarischen Debüt achtunddreißig grandios geschriebene Briefe an die Männer ihres Lebens, erklärt der Kritiker, dem auf beinahe jeder Seite "wahres Gefühl" entgegenweht. So viel emotionale Überschwänglichkeit hat Schäfer selten erlebt, insbesondere, wenn Parker gar jenen dankt, die ihr Schlimmes zugefügt haben. Dass sich bei all den "Trompetenstößen der Vergebung" ein paar Anklagen einschleichen, der Duktus bisweilen auch ein bisschen "aufgesetzt" wirkt, stört den Kritiker nicht allzu sehr. Ohnehin ist er allein von den Episoden, in denen Parker etwa ihrem kriegstraumatisierten Vater dankt oder von der Adoption ihrer äthiopischen Tochter erzählt, viel zu hingerissen.