Mascha Kaleko: Sämtliche Werke und Briefein vier Bänden
dtv, München
2012
ISBN
9783423590877, Gebunden, 4068Seiten, 78,00
EUR
Klappentext
Herausgegeben und kommentiert von Jutta Rosenkranz. Übersetzung der fremdsprachigen Briefe und Textstellen von Britta Mümmler und Efrat Gal-Ed. 37 Jahre nach dem Tod der großen Lyrikerin erscheint die erste kommentierte Gesamtausgabe ihrer Werke und Briefe. Diese Edition macht das Gesamtwerk und die Korrespondenz der Dichterin Mascha Kaléko erstmals einem breiten Publikum zugänglich. Die zu Lebzeiten und im Nachlass veröffentlichten Werke der Schriftstellerin werden um Zeitungspublikationen und die unveröffentlichten Schriften aus dem Nachlass ergänzt. Ihre Briefe zeigen eindrucksvoll die literarische Entwicklung der Autorin Mascha Kaléko, aber auch die Dichterin als Privatperson - als Ehefrau, Mutter und Freundin. Ihr regelmäßiger intellektueller Austausch mit Schriftstellerkolleginnen und -kollegen wie Ingeborg Drewitz, Hilde Domin, Hermann Kesten, Walter Mehring, Kurt Pinthus und vielen anderen liefert kostbare literaturgeschichtliche Dokumente.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 16.03.2013
Die Gedichte aus dem Umfeld der Neuen Sachlichkeit galten unter besonders bärbeißigen Kritikern wie Karl Kraus und Walter Benjamin nicht sonderlich viel, schreibt Jan Koneffke, der Mascha Kalékos im selben Umfeld entstandene und ebenfalls mit Gebrauchslyrik liebäugelnde Gedichte unbedingt in Schutz nehmen möchte. Ganz im Gegenteil, sehr viel Freude hat der Rezensent am "berlinerisch kess-saloppen und jiddisch wehmütigen" Tonfall der nach dem Ersten Weltkrieg ins Berliner Scheunenviertel gezogenen Ostjüdin, die mit ihren Gedichten Partikel jener urbanen Kultur bewahre, die später von den Nazis zerstört wurde. Mehr noch als diese bereits bekannten Arbeiten weiß Koneffke an der vorliegenden Ausgabe aber die gesammelten Briefe zu schätzen, in der sich ihm die Dichterin nicht nur als wendig-schelmische Sprachspielerin, sondern auch deren trauriges Schicksal erschließt: Nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs kehrte Kaléko nur zögerlich und spät nach Deutschland zurück, dem sie fortan - und wie sich anhand zahlreicher Erfahrungen beweist: mit Recht - fremd und skeptisch gegenüberstand.