Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. Das antike JudentumMax Weber Gesamtausgabe. Band I/21,2, Schriften und Reden 1911-1920
Mohr Siebeck Verlag, Tübingen
2005
ISBN
9783161485299, Gebunden, 552Seiten, 189,00
EUR
Klappentext
Herausgegeben von Eckart Otto unter Mitwirkung von Julia Offermann. Max Webers Studie zur Religionssoziologie des antiken Judentums, die kurz vor seinem Tod abgeschlossen wurde, ist das methodisch ausgereifteste Werk und insofern eine Summe der religionssoziologischen Arbeiten Max Webers. Es zeigt die Bedeutung des antiken Judentums mit der Überwindung magischer Ethik für die Entstehung des rationalen Geistes der Moderne auf.
Mit diesem Band der Gesamtausgabe wird ein umfangreiches handschriftliches Manuskript Max Webers zum antiken Judentum aus den Jahren 1911-1913 der wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorgelegt, das die Genese von Max Webers Studien des antiken Judentums in neuem Licht erscheinen lässt. Max Webers Arbeitsweise wird durch dieses Manuskript "Ethik und Mythik / rituelle Absonderung" aus dem Max-Weber-Deponat der Bayerischen Staatsbibliothek, das sowohl in den "Religiösen Gemeinschaften" wie in den Studien des antiken Judentums rezipiert wurde, so verdeutlicht, daß es zum Verständnis des Gesamtwerks Max Webers neue Perspektiven beizutragen vermag.
In einer ausführlichen Einleitung, die der Edition vorangestellt ist, entfaltet Eckart Otto Max Webers Rezeption der komplexen Diskussionen in der zeitgenössischen Alttestamentlichen Wissenschaft und Wissenschaft des Judentums, die den zum Verständnis der Studie des antiken Judentums unabdingbaren Hintergrund bilden.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.09.2005
Eine "mustergültige Edition", geradezu eine "philologische Meisterleistung", lobt Friedrich Niewöhner die Herausgeber - aber hat sie sich auch gelohnt? Schließlich lagen fast alle dieser Schriften bereits vor, und außerdem hat ja die Forschung zum Judentum seit Max Webers Zeiten erhebliche Fortschritte gemacht. Außerdem war die Judaistik höchstens ein Steckenpferd des Soziologen, die er jedoch mit dem Habitus eines Spezialisten betrieb, weshalb der Rezensent die Vorwürfe des Antijudaismus gar nicht von der Hand weisen möchte. Weber habe einfach die zeitgenössische Literatur durchgeackert und sich daraus genommen, was in sein Bild passte: "Das heißt, der Webersche Text ist eine Ansammlung von Meinungen vorwiegend christlicher Gelehrter über das antike Judentum in den ersten zwanzig Jahren des letzten Jahrhunderts." Es muss, so Niewöhner, bezweifelt werden, ob es sinnvoll ist, das Judentum aus rein soziologischer Perspektive zu beschreiben, ohne sich um die Religionsgeschichte zu scheren. Für eine wissenschaftshistorische Beschäftigung mit Webers Irrwegen tut's allerdings auch eine ältere Ausgaben derselben Texte. Bleibt also die Frage: "Für wen und für welchen Zweck ist diese teure Edition gemacht worden?"
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.09.2005
Eine "mustergültige Edition", geradezu eine "philologische Meisterleistung", lobt Friedrich Niewöhner die Herausgeber - aber hat sie sich auch gelohnt? Schließlich lagen fast alle dieser Schriften bereits vor, und außerdem hat ja die Forschung zum Judentum seit Max Webers Zeiten erhebliche Fortschritte gemacht. Außerdem war die Judaistik höchstens ein Steckenpferd des Soziologen, die er jedoch mit dem Habitus eines Spezialisten betrieb, weshalb der Rezensent die Vorwürfe des Antijudaismus gar nicht von der Hand weisen möchte. Weber habe einfach die zeitgenössische Literatur durchgeackert und sich daraus genommen, was in sein Bild passte: "Das heißt, der Webersche Text ist eine Ansammlung von Meinungen vorwiegend christlicher Gelehrter über das antike Judentum in den ersten zwanzig Jahren des letzten Jahrhunderts." Es muss, so Niewöhner, bezweifelt werden, ob es sinnvoll ist, das Judentum aus rein soziologischer Perspektive zu beschreiben, ohne sich um die Religionsgeschichte zu scheren. Für eine wissenschaftshistorische Beschäftigung mit Webers Irrwegen tut's allerdings auch eine ältere Ausgaben derselben Texte. Bleibt also die Frage: "Für wen und für welchen Zweck ist diese teure Edition gemacht worden?"