Die Geheime Staatspolizei in BadenPersonal, Organisation, Wirkung und Nachwirken einer regionalen Verfolgungsbehörde im Dritten Reich. Diss.
UVK Universitätsverlag Konstanz, Konstanz
2001
ISBN
9783896698209, Broschiert, 411Seiten, 39,00
EUR
Klappentext
Die Gestapo, die Geheime Staatspolizei, gilt als eine tragende Säule der nationalsozialistischen Diktatur und als Symbol für Unterdrückung und Verfolgung im Dritten Reich. Wenngleich in den ersten Jahren der NS-Herrschaft die Existenz der Gestapo noch auf Landesrecht beruhte, so begann doch in den regionalen Organisationen der Gestapo schon bald ein Prozess der Vereinheitlichung, der zur endgültigen Abschaffung der föderalen Polizeistruktur im Jahre 1937 führte. Michael Stolle stellt sich der Frage nach der Dimension und Manifestation der regionalen Gestapo-Organisationen und untersucht sie am Beispiel Badens. Er richtet seinen Blick nicht nur auf die Zeit des Dritten Reiches, sondern geht auch auf die Vorgeschichte der Gestapo sowie auf die Zeit der Entnazifizierung und Reintegration ein, um Voraussetzung, Wirkung und Nachwirken der Gestapo in übergeordnetem Zusammenhang zu begreifen.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.2002
Wer bislang der Legende von einer milden Gestapo im deutschen Südwesten als Ausdruck baadischer "liberaler Werte" Glauben schenkte, wird mit dieser Studie eines besseren belehrt, so Rezensent Johannes Hürter. "Überzeugend" weise der Autor nach, dass die Gestapo, die aus der bereits vor 1933 bestehenden politischen Polizei aufgebaut worden war, mit "brutaler Effizienz" als "effektives Instrument des Terrors" arbeitete. Damit sei an einem regionalen Beispiel die "Unterschätzung der Gestapo" durch die jüngere Forschung korrigiert, schreibt Hürter.