Im Inneren der BauverwaltungEigenlogik und Wirkmacht administrativer Praktiken bei Bauprojekten
Transcript Verlag, Bielefeld
2016
ISBN
9783837633337, Taschenbuch, 338Seiten, 39,99
EUR
Klappentext
Wer macht eigentlich unsere Siedlungslandschaft? Diese Frage wird von Städtebauer_innen sowie Planer_innen meist beantwortet, indem sie sich selbst ins Zentrum stellen. Jedoch zeigen nicht nur umstrittene Großprojekte wie die Hamburger Elbphilharmonie oder der Berliner Flughafen, dass hierbei auch die Bauverwaltung eine in ihrer Wirkmacht oft unterschätzte Rolle spielt - sie ist es, die im Modus des Erteilens von Baugenehmigungen aktiv in das Leben und in die gebaute Umwelt eingreift.
Abseits allfälliger Klischees wendet sich Michaela Schmidts Studie Bauprojekten in Schweizer Gemeinden und Kleinstädten zu, um dem Einfluss von Verwaltungen im Alltäglichen auf den Grund zu gehen und die realen Zusammenhänge und Wirkungen von städtebaulichen, politischen und administrativen Prozessen sichtbar zu machen.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.02.2017
Hans-Erhard Haverkamp hat Respekt vor Michaela Schmidts profunder Auseinandersetzung mit ihrem Thema, ihrer gründlichen Feldarbeit und ihrem Mut, einen originellen methodischen Ansatz zu testen. Leider bleibt das Ergebnis für den Rezensenten letztlich unbefriedigend. Schmidts Versuch, die Bauverwaltungen dreier Kleinstädte in der deutschsprachigen Schweiz mittels der enthnografischen Methode der Trans-sequentiellen Analyse zu erfassen, scheitert laut Rezensent an mangelnder Repräsentativität und am Mangel an praktisch verwertbaren Ergebnissen. Schmidts "Shadowing", das quasi unsichtbare Protokollieren der Verwaltungsarbeit, und die Übertragung von tribalen Begrifflichkeiten auf kommunale Kleinstbauämter führen für Haverkamp zu keiner praktisch verwertbaren These.