AlgenEin Porträt
Matthes und Seitz Berlin, Berlin
2019
ISBN
9783957576965, Gebunden, 168Seiten, 20,00
EUR
Klappentext
Aus dem Niederländischen von Bettina Bach. Eines Tages entdeckt Miek Zwamborn bei Ebbe im Watt der schottischen Küste ein dunkles, braun glänzendes, von Noppen überzogenes Gebilde mit Stiel und wedelartigem Blatt. Ihr Staunen weicht der Neugierde, sie will mehr wissen über die ebenso zähen wie anmutigen niederen Pflanzen, die wir als Algen und Tang kennen und die seit 1,7 Milliarden Jahren die Gewässer der Erde bevölkern, ohne sich nennenswert weiterentwickelt zu haben. Die Alge, deren Zellen jede für sich in der Lage ist, sich selbst zu versorgen, zählt zu den anpassungsfähigsten, vitalsten und fruchtbarsten pflanzlichen Organismen auf der Erde, sie überlebt auch an den rauen und turbulenten Küsten aller Klimazonen, von den Tropen bis zum Polar. Die etwa 10 000 verschiedenen Arten halten Stürmen stand, eindringenden Sonnenstrahlen, sogar der Übersäuerung und bleiben trotz aller Widrigkeiten stets geschmeidig. Zwamborn begibt sich auf die Spur dieser Wunderpflanzen und findet Geschichten, in denen sich das Unscheinbare mit dem Gewaltigen, das Persönliche mit dem Historischen und das Naheliegende mit dem Abseitigen verbindet.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 23.07.2019
Rezensent Nico Bleutge lernt die Alge lieben mit diesem kleinen Band der niederländischen Lyrikerin Miek Zwamborn. "Geschmeidig" tänzelnd wie die Algen selbst erscheinen ihm die Sätze der Autorin, die ihn hier nicht nur in Wissenschaft und Kulturgeschichte, sondern auch Schönheit und Vielfältigkeit der Meeresblumen einführt. Und so erfreut sich Bleutge an Gedichten, Filmen und Illustrationen von Algen, spürt die Leidenschaft der Autorin auf jeder Seite, bewundert deren Algengedichte ebenso wie die prächtige Bebilderung und entnimmt dem Band neben Gesundheits-Tipps auch noch Kochrezepte. Nicht zuletzt lobt der Rezensent die Übersetzung von Bettina Bach.