Ein Nachmittag im HerbstRoman
Dörlemann Verlag, Zürich
2009
ISBN
9783908777489, Gebunden, 223Seiten, 19,80
EUR
Klappentext
Aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger. "Als ich von der Toilette zurückkomme, ist Hans Olav nicht mehr im Saal mit den de La Tour-Gemälden. Ich schaue mich um, suche den ganzen Raum ab, kann ihn aber nicht entdecken. Ich bin plötzlich nicht mehr sicher, was wir vereinbart hatten, balle die Hände in meinen Rocktaschen zu Fäusten, drehe mich um, bleibe stehen und suche den Raum ab, in dem ich ihn vor knapp einer Viertelstunde zurückgelassen habe. Ein älteres Ehepaar steht vor dem Bild, an dem er zurückgeblieben war. Ich spüre ein Summen im Hals, in der Brust. Warum ist er nicht hier und wartet auf mich?" Ein junges norwegisches Pärchen, Rakel und Hans Olav, reist in die Ferien nach New York City. Ein erster Weg führt sie ins Metropolitan Museum. Rakel läßt ihren faszinierten Mann vor einem großen Gemälde stehen, um schnell auf die Toilette zu gehen. Als sie zurückkommt, ist Hans Olav verschwunden. Rakel sucht ihn. Im Museum. Im Cafe. Im Hotel. Vergebens.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.09.2009
Vom ersten Satz an sieht sich Peter Urban-Halle in Mirjam Kristensens Geschichte um Rakel hereingerissen, deren Mann bei einem gemeinsamen Museumsbesuch in New York spurlos verschwindet. Fasziniert folgt der Rezensent den hektischen und verzweifelten Suchaktionen Rakels und nimmt die äußerst subtil geschilderten Selbstermächtigungsversuche der bis dahin offenkundig sehr von ihrem Mann abhängigen Protagonistin wahr. Der "spröde" Duktus der norwegischen Autorin, den auch die Übersetzung bewahrt, passt in den Augen Urban-Halles hervorragend zur Atmosphäre des Buches. Und so lautet sein Urteil über diesen Roman am Ende: in seiner ganzen Nüchternheit einfach "großartig"!