FeuerlandErzählungen
Schöffling und Co. Verlag, Frankfurt am Main
2015
ISBN
9783895614071, Gebunden, 232Seiten, 19,95
EUR
Klappentext
Mirko Bonné schickt in seinem ersten Erzählungsband seine Figuren auf Reisen in extreme Gegenden, Situationen und Zustände. Eine Frau trennt sich im Urlaub und pilgert spontan zum Papst. Ein junger Werftarbeiter verliert durch einen Schmerzanfall jegliche Orientierung. Nach dem Tod ihres Mannes sucht eine Frau nach ihrem Bruder und findet sich auf einer Weihnachtsfeier wieder, auf der es nur Geschenke aus dem Wrack einer alten Fähre gibt. Familien- und Liebesbeziehungen sind für Mirko Bonné stets brüchig; Erwachsene wie Kinder bewegen sich in Parallelwelten und setzen alles daran, die Wirklichkeit zu hinterfragen und mit ihrer Fantasie zu bereichern. Am äußersten Ende Südamerikas gelegen und zur Hälfte Chile, zur anderen Argentinien zugehörig, steht Feuerland bei Mirko Bonné für eine unheimliche Grenzregion, es ist zugleich Sehnsuchtsort und gefährliches Reich der Imagination.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 13.10.2015
Gleich mehrere Romane meint Rezensent Helmut Böttiger in den elf unter dem Titel "Feuerland" erschienenen Erzählungen Mirko Bonnes zu entdecken. Entsprechend begeistert fährt der Kritiker fort: Sachlich-nüchtern erscheinen ihm die Prosastücke, die in verschiedensten Beziehungskonstellationen immer um das Motiv Feuerland kreisen, zugleich magisch und auf eine eigene Art und Weise faszinierend: Der Rezensent lässt sich von Bonne in einen nahezu tranceartigen Zustand überführen, traumhafte Momente verbinden sich mit erotischen, bisweilen grotesken - egal, ob der Autor von Punks im England der Achtziger oder von einem Pärchenurlaub in Portugal erzählt, so der hingerissene Rezensent.
Rezensionsnotiz zu
Die Welt, 22.08.2015
Elmar Krekeler ist zufrieden mit Mirko Bonnés Erzählband. Die Neigung des Autors zu Figuren, die verschwinden wollen, zu enzyklopädischer Breite und Tiefe, zu weit schwingenden Welten und einem eleganten wie doppelbödigen Erzählen findet er hier wieder. Bonnés echte und imaginierte Geschichten um Feuerland, diesen Sehnsuchtsort, diesen Transitraum für biografisch Bekümmerte, wie Krekeler meint, scheinen dem Rezensenten miteinander zu korrespondieren. Langweilig ist das nicht, wenn auch mitunter nah am Kitsch, schreibt er.