Das WasserjahrRoman
Berlin Verlag, Berlin
2004
ISBN
9783827005601, Gebunden, 341Seiten, 19,00
EUR
Klappentext
Afra, erfolgreiche Werberin mit aschblondem Haar, gerät ins Land der Rotschöpfe. Aus heiterem Himmel erreicht sie der Anruf einer Amerikanerin, Linda Carruther, gerade in Berlin eingeflogen, um ihren Sohn heimzuholen. Haken an der Geschichte: Lindas Sohn ist bislang Afras Sohn, Jesse. Natürlich haben Linda und Jesse rote Haare. Das Wasserjahr bricht an - ein Jahr der Überwindung der Oberflächenspannung, des tiefen Eintauchens in die privateste Historie, und eine geradezu mystische. Afras eigene Suche nach dem verlorenen Sohn mündet in eine bizarre Liebesgeschichte und führt schließlich alle Beteiligten auf die Grüne Insel, das Land, wo sich die Wasser treffen und das rote Haar wie Fahnen weht.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 22.11.2004
Die unter dem Pseudonym Nelly Glimm schreibende Autorin hat mit "Das Wasserjahr" ein "meisterhaftes Melodram" vorgelegt, versichert ein geradezu überwältigter Rolf-Bernhard Essig. Keine "Gefühlsschmonzette" aber dennoch ein äußerst gelungenes "Rührstück", das in ausgesprochen filmischer Intensität von der Miteigentümerin einer Werbeagentur erzählt, die verzweifelt um ihr Kind kämpft, das bei der Geburt vertauscht wird und nun bei der biologischen Mutter lebt, erklärt der Rezensent. Gleichzeitig enthält das Buch in Traumsequenzen und übernatürlichen Begebenheiten die Geschichte einer "Reinkarnation", die durch die packende Darstellungsweise "langsam aus dem Realistischen ins Unglaubliche" führt und die man als "gegeben annimmt", ohne dass die Leser Anhänger dieser Lehre sein müssten, betont Essig. Er preist mitgerissen die "umwerfenden" Kapriolen der Handlung und schwärmt von der "klugen Komposition" und der Virtuosität, mit der Glimm auf der "Gefühlsklaviatur zu spielen vermag". Er bescheinigt dem Roman "Dynamik", "Intensität" und "Stimmigkeit" und ist vom Bilderreichtum und den gelungenen Dialogen schlechterdings begeistert.