VergilDer Dichter und sein Werk
C.H. Beck Verlag, München
2006
ISBN
9783406535888, Gebunden, 228Seiten, 24,90
EUR
Klappentext
Eine Einführung in Vergils Leben und seine Poesie. Niklas Holzberg bietet nicht nur einen Überblick über die Stellung Vergils in der römischen Literaturgeschichte und seine Rolle in der augusteischen Welt, sondern auch eine mit zahlreichen Textbeispielen ausgestattete Einführung in die "Eklogen", die "Georgica" und sein Hauptwerk, die "Aeneis".
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.12.2006
Thomas Poiss begrüßt Niklas Holzbergs Buch über Vergil (70 bis 19 v. Chr.), das ein breiteres Publikum mit dem Dichter der "Aeneis" bekannt machen will. Er lobt die "erfrischende Nüchternheit" des Buchs und bescheinigt dem Autor, Vergil und seine Werke frei von "Römertum und Abendlandpathos", aber "literaturtheoretisch reflektiert" zu erschließen. Besonders erhellend findet Poiss die Darlegung der Genese und die Interpretation von Vergils Hauptwerken. Hier könne man den Dichter geradezu bei der Detailarbeit erleben. Er hebt Holzbergs Vorstellung der vielen Töne und Stimmen Vergils hervor, die sonst nur Kennern vorbehalten blieben. Nicht unumstritten scheint ihm Holzbergs Auffassung, Vergil sei in allen Schaffensperioden und Dichterrollen vorbehaltloser Augusteer gewesen.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 08.09.2006
Klein aber oho!, entfährt es dem Rezensenten. Johan Schloemann gar hätte nicht gedacht, dass man dem alten Vergil 2006 noch so viel Leben abgewinnen kann und dazu auf nur etwas mehr als 200 Seiten. Dass Schloemann den Autor als von "rumpelstilzchenhaftem Äußeren" bezeichnet, gehört hier nicht her, wohl aber, dass es Niklas Holzberg mit seiner "literarisch ausgerichteten" Biografie ganz ohne Materialschlacht und also "lesbar" gelingt, Vergil als großen Kombinator von Leichtigkeit und Kraft, von Pathos und Spiel zu zeigen. Natürlich werden auch die Inhalte gegeben, doch knapp und gut eben und dann flugs zum Eigentlichen: Vergil ganz neu. Schloemann lernt folgendes: Die ewig beschriene schwache Charakterzeichnung gibt es bei Vergil gar nicht. Was da schwach ist, ist der Mensch vor dem Hintergrund "kosmischer Bestimmung". Aeneas mag ein Laffe gewesen sein, aber er ist es als Miterbauer der Mauern von Karthago.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 16.08.2006
Niklas Holzberg habe nach "Catull" und "Ovid" erneut eine gelungene und mit gekonnt leichter Hand geschriebene Biografie vorgelegt, lobt Rezensent Hans-Albrecht Koch. Positiv vermerkt er, dass Holzberg in seiner Gesamtdarstellung Vergils Leben und Werk nebeneinander darstellt, eine Trennung wäre dem Rezensenten auch unmöglich erschienen. Sein Hauptwerk, das unvollendete Epos "Aeneas", kolportiert der Rezensent eine der bemerkenswerten Erzählungen und Anekdoten um den Dichter, habe der kranke Vergil kurz vor seinem Tod vernichtet sehen wollen. Aber Kaiser Augustus persönlich habe es vor dem Willen des römischen Nationaldichters gerettet und somit einen Ursprungsmythos Roms erhalten.