Das versteinerte LebenRoman
Secession Verlag, Zürich
2012
ISBN
9783905951141, Gebunden, 114Seiten, 19,95
EUR
Klappentext
Aus dem Französischen von Christian Ruzicska. Nils Trede schreibt aus einem frei gewählten sprachlichen Exil heraus, der französischen Sprache - seine Muttersprache ist das Deutsche. Aus diesem Exil heraus bringt er jene selten aufgesuchten Ränder unserer Existenz zur Sprache, die einer nahezu gnadenlosen Selbstwahrnehmung angehören - und von der die ungeheuerliche Gefahr ausgeht, uns in der Erzählung zu zeigen, wer wir sind, wenn wir den Verankerungen sozialer Illusionen entgleiten. Der Ich-Erzähler dieses Romans, Polizeiarzt und Restaurantbesitzer, führt ein Doppelleben auf zwei sehr nahe beieinander gelegenen Inseln in einer großen modernen Stadt.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 21.11.2012
Chance vertan, urteilt Samuel Moser über diesen 2008 im französischen Original erschienenen Erstling des in Paris lebenden Heidelbergers Nils Trede. Die zwischen harmlosem Voyeurismus und aggressivem Verlangen pendelnde monologisch angelegte Geschichte einer einsamen Werther-Figur im Paris der Jetztzeit kann Moser trotz einiger vielversprechender Ansätze am Ende nicht überzeugen. Zu wenige Brüche und zu viel Pathos gestattet der Autor seiner Figur, einem Arzt, der sich in obsessiver Liebe zu einer Fremden verzehrt. Wenig tragfähig erscheint Moser nicht nur die Figur, sondern auch die Übersetzung durch Christian Ruzicska.