Die Geschichte der Bayreuther FestspieleBand I: 1850-1950 und Band II: 1951-2000
Deutscher Kunstverlag, München
2016
ISBN
9783422073432, Kassette, 1292Seiten, 128,00
EUR
Klappentext
Mit 1111 meist farbigen Abbildungen. Die Bayreuther Festspiele sind die ältesten Opernfestspiele. Dennoch gibt es bis heute kein Standardwerk zu ihrer Geschichte. Diese Lücke füllen nun die beiden Bände
des renommierten Wagner- und Bayreuth-Fachmanns Oswald Georg Bauer. Auf 1292 Seiten und reich illustriert spannen sie den weiten Bogen von der ersten Idee Richard
Wagners im Jahr 1850 über den Bau des Festspielhauses, die ersten Festspiele 1876, Alt- und Neubayreuth bis hin ins Jahr 2000. Sie schließen mit der Ära von Wolfgang Wagner, an der der Autor als sein langjähriger Mitarbeiter beteiligt war. Das Werk schildert nicht nur die wechselvolle Geschichte der Bayreuther Festspiele. Es wird zudem jede einzelne Inszenierung und ihre Resonanz in der Presse beschrieben und durch zahlreiche Abbildungen anschaulich gemacht. Diese Publikation ist das Ergebnis
langjähriger Forschungen des Autors. Er hat dafür alle verfügbaren Quellen in Archiven, Sammlungen und Bibliotheken ausgewertet, darunter sämtliche Bestände im Festspielhaus und im Nationalarchiv im Haus Wahnfried, und dabei viele neue Erkenntnisse gewonnen.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 04.02.2017
Rezensent Udo Bermbach jubelt: Mit Oswald Georg Bauers zweibändiger "Geschichte der Bayreuther Festspiele" liegt ein längst überfälliges Standardwerk vor, das lange ohne Konkurrenz bleiben wird, glaubt er. Fünfundzwanzig Jahre hat Bauer an dem Werk gearbeitet, informiert der Kritiker, der auf 1290 reichhaltig bebilderten Seiten nicht nur die sorgfältig und detailverliebt recherchierte Geschichte Bayreuths von der Gründung bis ins Jahr 2000 nachliest, sondern auch einige überzeugend dargelegte kontroverse Thesen entdeckt. Privates und Politisches zeichnet der Autor präzise und eindringlich nach, lobt der Rezensent. Vor allem wie plastisch und "sinnlich" Bauer die Bühnenbilder veranschaulicht, ringt Bermbach größte Anerkennung ab. Nicht zuletzt hebt der Kritiker den Epilog hervor, in dem Bauer über den heutigen Verlust "dramaturgisch fundierter Inszenierungen" nachdenkt.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.08.2016
Jürgen Kesting entdeckt deutsche Geschichte in Oswald Georg Bauers Buch über die Bayreuther Festspiele. Gründlich, klar im Urteil, ideologiefrei und selbstredend monumental kommt ihm diese doppelte Geschichte entgegen und löst bei ihm nichts als Hochachtung aus für den früheren Pressesprecher der Festspiele und seine 14-jährige Recherchearbeit. Das Festspielgeschehen, Planung und Organisation, Finanzen, Intrigen, Wahn, alles findet der Rezensent im Buch kritisch und für den Leser zur eigenen Meinungsbildung fertig dargestellt. Wie Bayreuth zu Hitlers Hoftheater wurde, wie Adorno und Co. zu Ehrenrettern wurden, wie unterschiedlich das "Hier gilt's der Kunst" verwendet wurde und wer von den Regisseuren für Saalschlachten sorgte, liest Kesting bei Bauer eindringlich, aber nicht aufdringlich.