London BurningCrane und Drake ermitteln
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin
2020
ISBN
9783499002182, Kartoniert, 496Seiten, 12,00
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Ulrike Thiesmeier. Auf der einen Seite Salafisten, auf der anderen rechte "Bürgerwehren" - und die Presse peitscht sie auf.Als Kommissar Calil Drake frühmorgens zu einer Baustelle im südlichen London gerufen wird, erwartet ihn ein makaberer Tatort: Zwei Leichen, brutal zerquetscht unter Gesteinsbrocken. Drake wittert die Chance, endlich seinen beschädigten Ruf wiederherzustellen. Woher kannten sich die Toten? Um die entscheidende Verbindung zwischen den beiden aufzudecken, nimmt er sogar die Hilfe der forensischen Psychiaterin Dr. Rayhana Crane in Kauf. Doch während das Ermittlerteam in der Vergangenheit der Opfer nach Spuren sucht, beginnt die Presse, von einer Steinigung nach Scharia-Recht zu schreiben - und die Spannungen in dem prekären Viertel drohen zu eskalieren ...
Rezensionsnotiz zu
Deutschlandfunk Kultur, 11.09.2020
Rezensent Thomas Wörtche findet es okay, dass Parker Bilal mit seinem neuen Krimi um den heruntergekommenen Detective Drake und seine Kollegin Crane, eine forensische Psychiaterin, die Bedürfnisse einer breiten Leserschicht bedient und dafür bei der Literarizität Abstriche macht. Sprengkraft besitzt der Text um die rituelle Tötung zweier Menschen im Brenntiegel London zur Zeit des Brexit vor allem wegen seiner Story und seines Settings. Als Momentaufnahme aus einem profitgierigen, unter Verdrängung, Rassismus unsd Paranoia leidenden London taugt der Roman ganz wunderbar, versichert Wörtche.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.09.2020
Rezensent Hannes Hintermeier empfiehlt, den britisch-sudanenischen Autor und Weltenbummler Parker Bilal zu entdecken. Der Mann kann Krimis schreiben, versichert Hintermeier, die Fälle seien komplex und die Figuren mit einer "soliden Psychologie" ausgestattet. In "London Burning" führt Bilal ein neues Ermittler-Duo ein, den "Quoten-Bullen" Calil Drake und die Psychologin Rayhana Crane. Wie die beiden auf die kulturellen und sozialen Spannunngen der Weltstadt blicken, die "allen und niemandem" gehört, beeindruckt den Rezensenten. Auf das blutige Ende hätte Hintermeier verzichten können, aber seinen "guten Gesamteindruck" trübt es nicht.