Corona SchröterGoethes heimliche Liebe. Biografie
Artemis und Winkler Verlag, Düsseldorf
2004
ISBN
9783538071919, Gebunden, 180Seiten, 19,90
EUR
Klappentext
Mit Abbildungen. Corona Schröter (1751-1802) war eine der gefeiertsten Sängerinnen ihrer Zeit und eine gefragte Schauspielerin, die als erste Goethes Iphigenie verkörperte. Außerdem malte und komponierte sie und war eine vielbewunderte, allseits umworbene Frau, bekannt und befreundet mit den wichtigsten Größen des Leipziger und Weimarer Kulturlebens. Schon früh holte Goethe sie an den Weimarer Hof, wo sie als Künstlerin und Muse eine erstaunliche, auch emanzipatorische Wirkung entfaltete. Dennoch ist wenig aus ihrem Leben bekannt. Viele Dokumente sind vernichtet. Behutsam nähert sich Braun den zahlreichen offenen Fragen - War sie Goethes Geliebte? - und liefert in dieser Lebensbeschreibung einer außergewöhnlichen Persönlichkeit zugleich ein bewegendes Bild der Epoche.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 17.02.2005
In Peter Brauns Biografie über Corona Schröter kann man fast alles über die Sängerin und Goethe-Freundin erfahren, konstatiert Ernst-Peter Wieckenberg, auch wenn er die Rede von "Goethes heimlicher Liebe" nicht ganz glauben will. Allenfalls "bezaubert" sei der Dichter von der Sängerin gewesen, die, als Wunderkind gefeiert, schon zu Lebzeiten vergessen war, schränkt der Rezensent ein. Er hätte sich gewünscht, dass der Autor eingehender das "mühselige Leben" der Schauspielerinnen und Sängerinnen der damaligen Zeit geschildert hätte, was dann auch ein Licht auf Corona Schröters vielleicht "tragisch" zu nennendes Schicksal geworfen hätte. Insgesamt aber ist er von dieser Lebensbeschreibung sehr angetan und er lobt sowohl die kenntnisreiche Quellenauswertung wie das Erzähltalent des Autors. Ein "lesenswertes" Buch, das eine schillernde Figur der Goethezeit "nahe bringt", so Wieckenberg eingenommen.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.11.2004
Nicht wirklich überzeugt zeigt sich Rezensent Alexander Kosenina von Peter Brauns Biografie der Sängerin und Schauspielerin Corona Schröter (1751 bis 1802). Zuwenig, so sein Hauptkritikpunkt, rücke Braun das Künstlerleben Coronas vom Kraftfeld Goethes ab, um sie zum selbständigen Subjekt einer Geschichte machen zu können. Mit der im Untertitel ("Goethes heimliche Liebe") angekündigten Liaison dangereuse ist es nach Kosenina nicht weit her. Aus Mangel an Beweisen gebe es kaum Aufregenderes zu berichten, als dass Goethe Corona das Schlittschuhlaufen beibrachte. Brauns Klage, dass in Goethe-Biografien von Corona immer nur am Rande die Rede sei, mag sich Kosenina nicht anschließen, schließlich wisse man über ihr Verhältnis zu Goethe einfach zuwenig, zumal ihre eigene Lebensbeschreibung verloren sei. Kosenina gibt zu bedenken, dass Corona als Sängerin, Komponistin oder gar Malerin vielleicht eine Würdigung verdient habe, vertonte sie doch Texte von Herder, Goethe, Klopstock, Matthisson, Schiller und anderen. Braun erwähne das zwar, bedauert Kosenina, gehe aber nicht näher darauf ein. "Hier", resümiert der Rezensent, "hätte ein Künstlerporträt anzusetzen, und zwar unabhängig von Goethe."