Die RastlosenRoman
Diogenes Verlag, Zürich
2012
ISBN
9783257068344, Gebunden, 224Seiten, 19,90
EUR
Klappentext
Aus dem Französischen von Oliver Ilan Schulz. Marc fühlt sich von seiner Schwester, seinen Vorgesetzten und der Polizei beobachtet. Alle wissen, dass er ein Faible für junge Studentinnen hat und die talentierte Barbara ist plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Aber was kann er denn dafür? Der Höllentrip eines unverbesserlichen Schürzenjägers.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.11.2012
Philippe Djian ist eindeutig der "amerikanischste unter den französischen Autoren", stellt Rezensentin Sandra Kegel fest - ohne ihm das zum Nachteil auszulegen. Zwar erscheint ihr der nun auch auf Deutsch erschienene Roman "Die Rastlosen" zunächst wie ein Campusroman, bald erkennt die Kritikerin aber, dass es hier um wesentlich mehr geht: Erzählt wird die Geschichte des inzestuösen Geschwisterpaares Marc und Marianne, die nach einer traumatisierten Kindheit in einem einsamen Haus im Wald leben und versuchen, ihren Alltag als Erwachsene zu bewältigen. Während Marc sich als gescheiterter Schriftsteller und zynischer Dozent vor allem mit jungen Studentinnen vergnügt, erlebt die Kritikerin, wie Marianne meist einsam den Erinnerungen an ihre prügelnden Eltern nachsinnt. Dem Autor gelinge es nicht nur, die psychische Konstitution seiner Figuren eindringlich auszuleuchten, lobt die Rezensentin, sondern auch den Leser mit seiner ebenso "seltsam somnambulen" wie "grell knisternden" und musikalischen Sprache in den Bann zu ziehen.