Politikberatung in DeutschlandVS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
2006
ISBN
9783531143750, Kartoniert, 170Seiten, 24,90
EUR
Klappentext
Herausgegeben von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. In der Bundesrepublik existiert ein dichtes Netz von Beziehungen zwischen ratsuchender Politik und beratender Wissenschaft. Dieser Dialog erweist sich oft als ein problematischer. In diesem Band werden die Schwächen und besonderen Voraussetzungen dieses Dialogs untersucht, wie auch die Chance einer Stärkung wissenschaftlicher Politikberatung aufgezeigt. Der Band gliedert sich in vier Teilbereiche. Zunächst werden die Möglichkeiten und Grenzen wissenschaftlicher Politikberatung aus der Perspektive von Politik und Wissenschaft aufgezeigt. Im zweiten Teil wird das besondere Verhältnis von Politik und Wissenschaft sowie im dritten Teil die gegenwärtige Praxis wissenschaftlicher Politikberatung beleuchtet. Der vierte Teil richtet den Blick auf die internationale Politikberatung und stellt die Erfahrungen eines langjährigen Präsidentenberaters in den USA dar.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.04.2006
Dem Konferenzband zur "Politikberatung in Deutschland" hätte Werner Link gerne einiges hinzugefügt. Enttäuscht stellt er fest, dass zwar die Referate, nicht aber die Diskussionsbeiträge der betreffenden Konferenz der acht Akademien der Wissenschaften aus dem Jahr 2002 im Band enthalten sind. "Eine vertane Chance!" Zumal Link vieles in den Referaten Enthaltene bekannt vorkommt. Dem im Band immer wieder geäußerten Vertrauen auf das System Wissenschaft als Schutz gegen die Instrumentalisierung durch die Politik steht Link skeptisch gegenüber. Einleuchtend dagegen findet er die Erörterung des Prozesscharakters der Wissenschaft, "bei dem alternative Wissensquellen konkurrieren", als eines "Grundproblems der Politikberatung". Ob es den Akademien der Wissenschaften gelingt, diese Vielfalt zu koordinieren und "neue Organisationsformen" für die wissenschaftliche Politikberatung zu schaffen, stellt Link wiederum ernüchtert fest, "ist offenbar auf der Konferenz nicht weiter diskutiert worden".