Die Entdeckung des LichtsRoman
DuMont Verlag, Köln
2009
ISBN
9783832195175, Gebunden, 351Seiten, 19,95
EUR
Klappentext
Michael Faraday genügt die Welt nicht, in die er 1791 geboren wird. Dem Sohn eines einfachen Schmieds fehlt es an allem, vor allem an Nahrung für seine unstillbare Neugier. Statt zur Schule zu gehen, muss er Zeitungen austragen und lernt durch sie die Welt kennen. Seiner Herkunft zum Trotz bringt er es bald zum Laborhelfer der Londoner Royal Institution. Zwei Phänomene halten die wissenschaftliche Welt in Atem: die Elektrizität und der Magnetismus. Wie hängen sie zusammen? Heimlich erforscht Faraday, wie aus Bewegung Strom wird und wie aus Strom Bewegung. Ein Ausflug ans Meer bringt ihn auf die Idee, im Licht nach einer Wellenstruktur zu suchen. Erst Albert Einstein entdeckt Rätsel in Faradays Harmonien. Über den Abstand eines Jahrhunderts hinweg berühren sich die Gedanken zweier Wissenschaftler.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 16.01.2010
Ralf Bönts Roman über das Leben des 1791 geborenen englischen Physikers Michael Faraday scheint Rezensent Christoph Schröder eher mittelprächtig. Das Buch legt seiner Ansicht nach den Vergleich mit Daniel Kehlmanns Bestseller "Die Vermessung der Welt" nahe, kommt aber in keiner Weise an diesen heran. Kehlmanns "Unterhaltungsroman" hat ihn aufgrund seiner "ironischen Doppelbödigkeit" überzeugt, die ihm bei Bönt einfach fehlt. Schmerzlich vermisst er hier eine eigene Sprache, eine Literarisierung des Gegenstandes.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 13.10.2009
Kristina Maidt-Zinke kämpft bei diesem biografischen Roman über den Physiker und Chemiker Michael Faraday von Schriftsteller und Physiker Ralf Bönt mit Müdigkeit, wie sie gestehen muss. Und das, obwohl die Forschungsgegenstände und die rege Geistestätigkeit des Entdeckers (unter anderem des Faradayschen Käfigs) doch so spannend, ja geradezu "spannungsgeladen" sind, klagt sie. Doch Bönt pflegt eine bedächtige Erzählweise, die Maidt-Zinke bei allem "Respekt" für Bönts durchaus kenntnisreiche Darstellung nicht immer bei der Stange hält. Unlebendig bleibe der große Forscher des 19. Jahrhunderts, Lebensstationen würden zum Teil bestenfalls "pflichtschuldig" abgearbeitet und es gelinge dem Autor nicht, ein Gefühl für die Zeit zu entwickeln, beschwert sich die Rezensentin, der noch die Schilderungen von Faradays Liebesleben am vitalsten erscheinen. Doch das reicht ihr keineswegs aus, zumal sich ihr noch einige "stilistische Stolpersteine" in den Weg legten.
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 03.09.2009
Eher enttäuscht ist Rezensent Helmut Böttiger von diesem Roman über den englischen Hofphysiker Michael Faraday und die Entdeckung des Lichts. Nicht nur, dass der Plot eine merkwürdige Versuchsanordnung ist, der zunächst fast wie ein Jugendroman beginnt und dann plaudernd doch eher konventionelle Sehnsüchte nach Bildungskonventionen bedient. Auch dass es letztlich nicht wirklich um die Entdeckung des Lichts geht, wie der "emotional aufreizende Titel" ihm versprach, verstimmt den Rezensenten ein wenig. Recht deutlich sieht er das Buch außerdem mit Daniel Kehlmanns Roman "Die Vermessung der Welt" kokettieren und in dessen Fahrwassern nach Lesern fischen. Sogar Kehlmanns Helden Gauß und Humboldt tauchen Böttiger zufolge "augenzwinkernd" in Ralf Bönts Buch auf. Doch im Gegensatz zu Kehlmanns Roman bleibe "Die Entdeckung des Lichts" eine Absichtserklärung. Das Buch stehe zwar unter Strom, sei jedoch nicht geerdet.