Am Rand der WeltNovelle
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart
2006
ISBN
9783608937299, Gebunden, 93Seiten, 12,00
EUR
Klappentext
Aus dem Amerikanischen von Hans-Ulrich Möhring. Eine abgelegene Hütte in den verschneiten Wäldern Nordamerikas. Der alte Jack hat sich hierher zurückgezogen, mit seinem Hund. Ein Ofen, eine Pfeife, ein abgegriffenes Magazin mit seiner Lieblingsgeschichte - das ist das Inventar von Jacks Existenz. Bis er eines Nachts einen nackten, blutig geprügelten Mann vor seiner Tür findet. Dick, der bald wieder auf die Beine kommt, erweist sich als wenig angenehmer Zeitgenosse: ein Großmaul, befehlsgewohnt - und faszinierend. Ein karges Gespräch entwickelt sich, ein Machtspiel, eine Probe auf die Existenz...
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.04.2007
Fasziniert zeigt sich Ingeborg Harms von Raymond Kennedys Novelle "Am Rand der Welt". Sie liest diese Geschichte einer merkwürdigen Begegnung zweier Männer in einer verschneiten Hütte weit ab der Zivilisation als "unheimliche Ostererzählung". Entsprechende Motive wie das der Kreuzabnahme oder das vom Tod, der nicht das Ende, sondern ein Neuanfang ist, findet sie in dem Text einige. Die Begegnung des alten Jack und des jungen Dick hat für sie etwas von einer "seltsamen Romanze". Gerade Dick erscheint ihr dabei wie ein Hybridwesen zwischen Zicke, verzogenem Kind und Todesengel. Die Romanze zwischen beiden kommt ihr vor wie ein "Todestanz" und die "Choreografie eines Kampfs". Kennedys Beschreibung dieses Kampfs, in dem Dick Jack zugleich belebt und vernichtet, scheint ihr geradezu "atemberaubend".