Hey Hey HeyRoman
Diana Verlag, München
2001
ISBN
9783828400559, Gebunden, 250Seiten, 17,95
EUR
Klappentext
Die Liebe kann ein mieses Spiel sein, wenn man es so treibt wie der Held in diesem Roman. Wie ein Vampir lockt er die Mädchen, an, saugt sie aus und wirft sie weg, um sie danach auf einer Liste abzuhaken. Bis er schmerzhaft erfahren muss, dass auch im 21. Jahrhundert immer noch die alten Spielregeln der Liebe gelten. Und wer sich nicht daran hält, scheidet aus.
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 10.10.2001
Popliteratur ist es nicht, was diese drei Autoren aus der Popliteratenszene diesmal produziert haben, behauptet Gerrit Bartels. Allerhöchstens auf der Oberfläche findet der Rezensent noch einige Spuren davon.
1) Rebecca Casati: "Hey hey hey"
Am schwächsten findet Bartels das Buch von Rebecca Casati. Zwar erkennt er den Bogen, den sie im Roman zu spannen versucht, als Abhandlung über Bindungsunfähigkeit und Orientierungslosigkeit. Doch was dabei herausgekommt, ist nach Bartels Ansicht nicht mehr "als Junk-Food für Allegra- Leser und Men's Health - Leserinnen".
2) Christian Kracht: "1979"
Über echte Verzweiflung schreibt laut Bartels dagegen Christian Kracht, der "die Geschichte des Verschwindens konsequent fortgeschrieben" habe. Vom Teheran kurz vor der islamischen Revolution in ein chinesisches Arbeitslager verschlägt es den Protagonisten, und das liest sich für den Rezensenten "wie ein ganz subtiler Splatterroman, wie die totale Schwindsucht".
3) Joachim Bessing: "Wir-Maschine"
Auch in Joachim Bessings "Wir Maschine" scheint der Pop keinen Ausweg mehr zu finden: Am Ende liegt Hamburg nach einem Terroranschlag in Trümmern. Eine deutsche, schwerere Variante von Frederic Beigbeders "39,90" ist das Buch nach Bartels Ansicht, und er findet, dass es Bessing bisweilen ganz gut gelingt "die leeren Werberseelchen darzustellen". Stilistisch liege Bessing zwar gelegentlich daneben, aber das sieht Bartels dem Autor angesichts der vielen Action in dem Buch nach - die gefällt ihm nämlich richtig gut. "Da dräut und schwurbelt es, da fällt man in Zeit- und Bedeutungslöcher", und es gibt eine Menge "Surreal-Psychedelisches" zu erleben.
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 04.10.2001
Obwohl Sigrid Scherer Rebecca Casatis Roman über "die alltägliche Beziehungsmisere" für "nicht sonderlich originell" hält, fühlt sie sich gut unterhalten. Das Buch sei eine Parodie auf "eine Gesellschaft, die das Leben mit einer guten Story verwechselt". Adlat, der Protagonist dieser Geschichte, versucht, seinem Leben eine besondere Note zu verleihen, indem er sich von A bis Z durch das Alphabet schläft. Wie Casati diese Geschichte erzählt, ist Scherers Ansicht nach durchaus ironietauglich, wenn man auch keine psychologische Ausarbeitung von Beziehungsproblemen erwarten dürfe. "Eine authentisch männliche Perspektive verbirgt sich hinter Adlat [...] nicht." Doch auch ohne große Einsichten macht dieses Buch der Rezensentin offensichtlich genügend Spaß.