ShakespeareTheater des Neides
Carl Hanser Verlag, München
2011
ISBN
9783446236509, Gebunden, 569Seiten, 29,90
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Wiebke Meier. Eine epochale Studie über William Shakespeare: Alle menschliche Kultur entwickle sich aus dem Bedürfnis der Nachahmung, besagt Rene Girards mimetische Theorie. Philosophie, Literaturwissenschaft und Religionswissenschaft haben die Theorie aufgegriffen, und Girard selbst wendet sie nun auf ein zentrales Werk der Weltliteratur an. Er zeigt, wie Shakespeares Helden dem elementaren Bedürfnis der Nachahmung folgen und damit bis heute faszinieren. Sein Buch beleuchtet daher nicht nur Shakespeare und sein Theater, sondern auch die Literatur und ihre Rolle in unserem Leben.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 20.12.2011
Etwas weniger Polemik gegen die Traditionalisten unter den Kollegen, und Stefana Sabin hätte noch mehr Freude gehabt an Rene Girards bereits zwanzig Jahre alter Studie zum Neid als treibender Kraft in Shakespeares Werk. So aber erscheint es ihr manchmal mühsam, Girards Deutungen der Dramen zu folgen, schon weil die alte Fehde der Shakespeare-Deuter längst ohne Brisanz ist, wie Sabin weiß. Der chronologischen Ordnung der Arbeit folgt sie allerdings dennoch mit Genuss und lässt sich vom Autor die Entwicklung des Neid-Topos von den Verwechslungskomödien bis hin zu den großen Historiendramen, in denen der Neid gewalttätig wird, auseinandersetzen.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.06.2011
Nicht immer ganz treffsicher, aber die Lektüre allemal wert, resümiert Hubert Spiegel sein Lektüreerlebnis mit Rene Girards endlich ins Deutsche übersetztem Shakespeare-Buch. Die ganz und gar neue Perspektive auf Shakespeare, die der Autor für sich beansprucht, nötigt Spiegel Respekt ab. Dass der Dramatiker seine Stücke geradezu vermittels von Girards Theorie des mimetischen Begehrens (Ursprung aller dramenfähigen Rivalitäten zwischen den Menschen) abgefasst habe, möchte Spiegel allerdings nicht glauben. Nicht bei allem Scharfblick des Autors und seiner Fähigkeit, die Schwächen in Shakespeares Stücken in Stärken umzudeuten. Dass sämtliche Deuter des großen Briten all das bisher übersehen haben sollte, wie der Autor annimmt, kann Spiegel gleichfalls nicht so recht akzeptieren. Das Buch zu lesen, war ihm dennoch eine Lust.