Das Haus an der KeizersgrachtRoman
Schöffling und Co. Verlag, Frankfurt am Main
2020
ISBN
9783895613678, Gebunden, 272Seiten, 24,00
EUR
Klappentext
Aus dem Niederländischen von Ulrich Faure. Der Naturphilosoph Bram Wenksterman lebt in einem Haus an der Keizersgracht in Amsterdam, das seit Generationen im Besitz seiner Familie ist. Alles und alle um ihn herum befinden sich in einer Art Auflösung. Das Haus verrottet ihm buchstäblich unter den Füßen weg, seine Tochter Amber hat gerade ihr Studium geschmissen, und Wenksterman hat seine Frau in eine psychiatrische Einrichtung einweisen müssen. Ein schlechter Zeitpunkt, um seinen millionenschweren Schwiegervater um Geld anzugehen. Dass er mit der Cousine seiner Frau ein Verhältnis begonnen hat, erleichtert die Sache nicht. Aber am meisten ärgert den alten Mann, dass seine Enkelin Amber nichts über das Familiengeheimnis weiß - vorher wird er keinen Cent herausrücken. "Das Haus an der Keizersgracht" ist von der wahren Geschichte zweier Grachtenhäuser inspiriert. In dem streng komponierten Roman spielt sich das Geschehen in nur drei Tagen ab - und endet mit einem gewaltigen Schutthaufen.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.11.2020
Rezensentin Melanie Mühl verfolgt gespannt, wie Rinske Hillen in ihrem Romandebüt "mühsam zusammengezimmerte Lügengebäude" zusammenstürzen lässt: Der 54-jährige Bram Wenksterman wohnt mit seiner jüngeren Geliebten und später auch seiner studierenden Tochter in einem geerbten, maroden Haus in Amsterdam, seine Ehefrau ist in der Psychiatrie, und alle halten stur an ihrer jeweiligen Lebenslüge fest, so Mühl. Dass ein schlechtes Ende bei dieser Ausgangslage vorherzusehen und ein empathisches Verhältnis zu jeder Figur aufzubauen unmöglich sei, weil die Autorin die Erzählperspektive auf alle Figuren verteile, stört die Rezensentin nicht dabei, "bang" mit zu fiebern, wie nicht nur Wenkstermans Haus, sondern auch die Illusionen der Figuren Stück für Stück auseinanderfallen.