Die gefundene FrauRoman
Claassen Verlag, München
2002
ISBN
9783546003087, Gebunden, 207Seiten, 18,00
EUR
Klappentext
"Ab heute werde ich also Agnes heißen. Ich werde keine Verwandten haben." Sie hat nichts behalten, nicht mal ihren Namen, nicht die Ausweispapiere, den Beruf, eine Wohnung. Sie steht in der Mitte ihres Lebens, und sie ist frei. Der Grabstein ihrer Großmutter, ein echter Vargas, wurde beim Konkursverfahren übersehen. Sie wird ihn verkaufen. Er wird die Grundlage ihres neuen Lebens. Als die Ost-Berlinerin Agnes den Jogger Moses trifft, den Straßenmusikanten und Wegesucher, wächst zwischen den beiden vorsichtig eine Liebe heran ...
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 06.08.2002
Werner Jung sieht diesen Roman zum einen als "Märchen in postmodernen Zeiten" und zum anderen kritisch. Wie da die Protagonistin von der identitätslosen Obdachlosen in Berlin zur strahlenden Besserverdienenden in Amerika wird, kann Jung schon nicht begeistern. Richtig gelangweilt wirkt der Rezensent aber, wenn die Autorin philosophisch wird und etwa die Einrichtung einer E-Mail-Adresse als Identitätsfindung feiert: Dann "wird der Text ein wenig schal und verkommt die Medienästhetik endlich zum philosophischen Kleingeld einer (bereits) älteren Generation, die sich -vermutlich mit Begeisterung - in den entsprechenden Chaträumen tummelt", ärgert sich der Rezensent.