Ostdeutschland war nie etwas NatürlichesDeutschlandkenner aus Mittel- und Osteuropa, Frankreich, Großbritannien und den USA über das vereinte Deutschland
Parthas Verlag, Berlin
2005
ISBN
9783866014404, Gebunden, 308Seiten, 18,00
EUR
Klappentext
In erfrischender Weise zerstören Deutschlandkenner aus Ost- und Mitteleuropa viele in der Bundesrepublik lieb gewonnene Klischees aus der Zeit vor als auch nach der deutschen Einheit.Zu ihnen gehören: Lennart Meri, Anne-Marie Le Gloannec, Adam Krzeminski, Andrei Plesu, Richard J. Evans u. v. a.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 28.09.2005
Endlich nichts "Nostalgisches und Selbstbeweihräucherndes" zum Tag der deutschen Einheit, stellt Rudolf Walther erleichtert fest. Rita Kuczynski präsentiert eine Sammlung von Interviews, die sie mit Intellektuellen aus Osteuropa, England, Frankreich und den USA führte. Besonders interessant findet der Rezensent die Meinung der in Berlin lebenden russischen Publizistin Sonja Margolina, die Ostdeutschen hätten die Gelegenheit verpasst, "eine höhere Ordnung aus eigener Kraft" zu erreichen, eben weil sie den Sozialstaat "gratis" bekommen hätten. In diesem wie in anderen Aussagen liest Walther Neid heraus, was aber seinem Lob über die gewonnen Einsichten "jenseits provinziell-deutscher Nabelschau" keinen Abbruch tut.
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 28.04.2005
Wenig Schmeichelhaftes über die Ostdeutschen hat Christoph Dieckmann in diesem Buch ausgemacht, für das Rita Kuczynski vor allem mittel- und osteueuropäische Deutschlandkenner befragt hat. Auch wenn er etwas resigniert spöttelt, dass er diese "ostgeschwisterliche Wärme" unter den "lieben Brudervölkern" aus früheren Zeiten kenne, gesteht er doch zu, dass auch die zum Teil recht "rigorosen Urteile" auf einer "fundierten Analyse" gründen. So räche sich der polnische Historiker Adam Krzeminski am einstigen "moskowitischen Musterschüler DDR", dass er sie retrospektiv als "Furz der Geschichte" bezeichnet, Sonja Margolina will beobachtet haben, dass der ostdeutsche "homo sowjeticus" den früheren russischen Übervater einfach nur durch einen westdeutschen ersetzt hat. Fazit: Ein bisschen auf die Füße getreten fühlt sich Dieckmann schon, das aber nicht ganz zu unrecht.