Nimm mich mitRoman
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main
2002
ISBN
9783596152438, Taschenbuch, 250Seiten, 12,00
EUR
Klappentext
Miri ist 24 und auf der Suche nach dem ganz speziellen Glück: Drogensüchtig und ohne festen Wohnsitz, hat sie auf den Straßen Leipzigs schon früh alle Illusionen verloren. Bernd dagegen ist mit Anfang 40 voller Hoffnung von Stuttgart nach Leipzig gezogen, um dort eine Buchhandlung zu eröffnen. Der ehemalige Lehrer, träumt davon, seine verlorenen Ideale im Osten wiederzufinden - doch die Wirklichkeit zehn Jahre nach der Wende ist eine andere. Bernd und Miri verbindet zu Anfang nicht mehr, als dass er Geld hat und sie keins. Auch als sie sich langsam näherkommen, bleiben sie sich gegenseitig fremd und undurchschaubar. Als die rätselhafte Tamara auftaucht, glaubt Bernd hinter Miris Geheimnis gekommen zu sein.
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 21.05.2002
Mit Pop hat das nichts zu tun. Als Lob meint das Julie Miess, die über diesen von Anke Stelling und Robby Dannenberg koproduzierten Roman schreibt, er gewähre statt konsumierbarer Identifikation "tiefere Einblicke in eine Verlorenheit, die zum Tod führt". Die aus den Texten der Popliteraten bekannten Ikonen des Alltags sind hier "lediglich Eckdaten", die dazu dienen, den Text in der Realität zu verorten. Die Figuren erscheinen der Rezensentin "gebrochen und vielschichtig zugleich", Sprachgewalt und Fatalismus in diesem Buch erinnern sie an Philippe Djian und Ludwig Fels. Gelungen sei aber noch etwas anderes: Die Relativierung der Fragestellung nach weiblichem und männlichem Schreiben; in der gemeinsamen Sprache von Autor und Autorin löst sie sich auf.