Gemma HabibiRoman
Ullstein Verlag, Berlin
2019
ISBN
9783961010141, Gebunden, 224Seiten, 22,00
EUR
Klappentext
In Syrien wütet Krieg, Flüchtlinge erreichen Europa, die Gesellschaft gerät in Aufruhr. All das streift das Leben von Lorenz. Er trainiert für die Meisterschaft, will siegen, will frei sein und reist dafür bis nach Westafrika. Sein Freund, der nach Wien geflohene Zain, genannt Z, träumt von einem Schlag, der ihn als Boxer unsterblich macht. Zwischen den beiden steht die Fotografin Elena. Mit ihrer Kamera hält sie die unruhige Gegenwart fest. Und den finalen Kampf. Kurdistan, Wien, Ghana: Drei Welten, drei Leben, drei Runden im Boxring.
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 31.08.2019
Rezensent Jens Uthoff findet, dass Robert Prosser vieles richtig macht: Er umschreibt das Hobby seines Protagonisten, das Boxen, fachkundig und interessant, stellt die großen aktuellen Fragen nach beispielsweise Migration und gibt seinen Charakteren - ob syrischer Flüchtling, Dokumentarfotografin oder boxender Germanistikstudent - viel Tiefe. So viele Ambitionen sind aber kaum in einem Roman unter einen Hut zu bringen, bedauert der Kritiker, für den der Plot mit einem Syrienaufenthalt, dem Höhepunkt der sogenannten Flüchtlingskrise in Österreich 2015 und einer anschließenden Ghana-Reise, bei der der boxende Protagonist auch noch die Spiritualität kennenlernt, schlicht keinen roten Faden aufrechterhalten kann. Auch wenn Uthoff anerkennt, dass Prosser alle Einzelgeschichten, die er aufrollt, zu Ende erzählt, wird laut ihm daraus insgesamt kein richtig stimmiger Roman.