Unter fremdem HimmelRoman
Dittrich Verlag, Berlin
2010
ISBN
9783937717463, Gebunden, 240Seiten, 19,80
EUR
Klappentext
Er nennt sich Simon, seitdem er illegal nach Deutschland eingeschleust und in Niedersachsen abgesetzt wurde. Nur mit dem, was er am Leibe trägt, und seinen bruchstückhaften Erinnerungen versucht er, sich im fremden Land zurechtzufinden. Wenigstens spricht er Deutsch. In einer verlassenen Mühle trifft er auf Valentina und den jungen verstörten Roddy - auch sie Flüchtlinge aus Osteuropa. Simon möchte für die beiden sorgen, etwas Neues aufbauen. Sie tun sich zusammen und für die Wahlfamilie beginnt eine lange und beschwerliche Reise. Alle drei sind traumatisiert und ohne Angehörige. Sie leben in ständiger Angst, entdeckt zu werden, schlagen sich durch und hoffen, irgendwann anzukommen.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.09.2011
"Integrationsgeschichten" stehen derzeit hoch im Kurs, meint Friedmar Apel, der aber Roland E. Kochs Roman trotzdem nicht viel abgewinnen kann. Zwar lobt er Kochs Bemühungen, die ihm persönlich fehlende Migrationserfahrung erzählerisch glaubhaft zu rekonstruieren, doch das Ergebnis erscheint Apel wie "die angestrengte Erledigung einer neorealistischen Schreibaufgabe". Apel lobt den nüchternen Stil und die Konzentration auf die Dinge, mit der Koch die Erinnerungsmomente seiner Hauptfigur Simon gestaltet. Dessen Träume scheinen Apel allerdings trivial und sind dazu noch ein wenig linkisch dahin emotionalisiert. Überhaupt nicht nahe gegangen ist Apel deshalb die ganze Geschichte.