Rowohlt Literaturmagazin, Nr. 46: TraumstadtbuchNew York, Berlin, Moskau
Rowohlt Verlag, Reinbek
2001
ISBN
9783498039097, Taschenbuch, 224Seiten, 10,23
EUR
Klappentext
Herausgegeben von Ralf Bönt, Dirk Vaihinger und Sylvia Sasse. Wenn wir die Welt als lesbaren Text begreifen, können wir die Stadt als ein einzigartiges literarisches Programm verstehen - als Schnittstelle zwischen den Zeitaltern. Zu diesem Thema tragen namhafte junge Autoren aus den Metropolen New York, Berlin und Moskau in einer grenzüberschreitenden Anthologie bei: Erzählungen, Reminiszenzen, Visionen, Comics, Collagen und Fotos stehen hier gleichberechtigt nebeneinander und geben Auskunft über die Stadt als den Ort, wo zukünftig über Probleme und Chancen der Menschheit entschieden wird. Unter anderem enthält diese Anthologie Beiträge von Terézia Mora, Felicitas Hoppe und Maggie Estep sowie von den viel gelobten Russen Victor Pelewin und Vladimir Sorokin.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 07.04.2001
Alex Rühle hat offensichtlich Spaß an diesem Lesebuch, in dem Autoren aus New York, Berlin und Moskau sich mit ihren Städten beschäftigen und zwar auf vielseitige Weise und abseits des "kosmopolitischen Glamours der Klischeemachinen". So benennt Rühle jedenfalls die Sichtweise der Autoren auf ihre Städte. Der Rezensent kann einen Grundtenor bei jeder Stadt verorten. Bei New York geht es um die "Suche nach Wirklichem" in einer überstimulierten Umgebung, in Berlin ist die neue Mitte noch nicht angekommen, man sitzt immer noch im "Neuköllner Mief und Baustaub", und Moskau wird reflektiert durch die "literarische Groteske". Bei allen Unterschieden verschwimmen die Grenzen für Rühle doch, wenn er sich durch das Buch liest und manchmal nicht weiß, in welcher Stadt er gerade ist. Diesen Effekt findet er durchaus interessant: es entsteht "eine literarische Megapole jenseits der Stadtgrenzen".